Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016

Tischtennis-Team will Cariocas etwas zurückgeben

Para-Tischtennisspieler spenden Mannschaftskasse und Teil ihrer Medaillenprämie

Gruppenbild Straßenkinderbus
© Rio bewegt.Uns

Rio de Janeiro stand im September ganz im Zeichen der paralympischen Wettkämpfe, welche die Einwohner Rios, die sogenannten Cariocas, mit ihrer Begeisterung zu etwas ganz Besonderem machten. Doch die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft sah auch eine andere Seite der Stadt, die vor allem für ihre tollen Strände berühmt ist: Teile des Teams besuchten zwei Projekte des Bündnisses „Rio bewegt. Uns“ und tauchten in die Lebenswirklichkeit einiger Cariocas ein.

 

 

Gruppenfoto Casada Esperanca
© Rio bewegt.Uns

Thomas Brüchle, Juliane Wolf, Sandra Mikolaschek, Lena Kramm und Bundestrainer Volker Ziegler besuchten gemeinsam mit Paralympics-Pfarrer Christian Bode das Projekt „Straßenkinderbus“, eine Anlaufstelle für obdachlose Kinder. Der Bus ist in unterschiedlichen Vierteln Rios unterwegs und bietet den Minderjährigen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr zu Hause sind, Ansprechpartner, Betreuung und die Möglichkeit, sich offiziell registrieren zu lassen und einen Personalausweis zu bekommen.  Die Sportlerinnen und Sportler stellten sich bei ihrem Besuch vielen Tischtennis-Duellen mit den Kindern aus dem Projekt und lernten dafür im Anschluss, zu Funk-Musik zu tanzen und die Grundschritte der brasilianischen Volkssportart Capoeira. Neben einigen verschenkten Trikots beschloss das Team zudem, den Rest der Mannschaftskasse zu spenden, um dem Projekt den Kauf eines neuen Tischtennis-Tisches zu ermöglichen.

Hundewelpen Casada Esperanca
© Rio bewegt.Uns

Auch der Besuch des Kinderheims „Casa de Esperanҫa“ ging Valentin Baus, Thomas Schmidberger, Juliane Wolf, Sandra Mikolaschek, Lena Kramm, Co-Trainer Andreas Escher und Volker Ziegler nahe. Sie besichtigten das Heim, welches von der Organisation AVICRES ins Leben gerufen wurde und spielten mit den Kindern. Eine große Attraktion waren die jungen Hundewelpen des Heims. Der Besuch motivierte die beiden Medaillengewinner Baus und Schmidberger spontan, neben Trikots auch einen Teil ihrer Medaillenprämie für das Projekt zu spenden. Bundestrainer Volker Ziegler schloss sich dieser Aktion gerne an und wird das Kinderheim „Casa de Esperanҫa“ ebenfalls mit einer Spende unterstützen.

Thomas Schmidberger Medaille Casada Esperanca
© Rio bewegt.Uns

„Wir möchten gerne, dass im Gastgeberland auch nachhaltig etwas von den Paralympischen Spielen zurückbleibt“, erklärt Ziegler und ergänzt: „Diese Paralympics waren die Spiele der Cariocas und wir möchten uns mit dieser Geste ein Stück weit für die wunderbare Gastfreundschaft bedanken und bedauern gleichzeitig, dass wir in unserer ‚All-Inclusive-Welt‘ der Paralympics so wenig vom Alltag der Brasilianer mitbekommen haben.“ Das Geld der Tischtennis-Mannschaft wird vom Bündnis „Rio bewegt. Uns“ an das Projekt weitergegeben.

Quelle: Sonja Scholten