Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016

Prothesen-Malheur kann Paracycler nicht stoppen

Erich Winkler (re.) kämpft um Bronze. Michael Teuber freut sich mit ihm.
Erich Winkler (re.) kämpft um Bronze. Michael Teuber freut sich mit ihm. © Victor Fritzen/DBS

Erich Winkler (C1) fährt bei den Paralympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro heute um Bronze. Der Radsportler belegte in der Qualifikation der 3000-Meter-Bahnverfolgung Platz 3 und duelliert sich ab 17.41 Uhr (22.41 Uhr deutscher Zeit) mit dem Niederländer Arnoud Nijhuis. 

Dabei war Winkler eigentlich schon ausgeschieden. Nach 2000 Metern hatte sich seine linke Beinprothese aus dem Klickpedal gelöst, weshalb ihn die Jury zunächst aus dem Rennen nahm. Doch die Kampfrichter waren gnädig und gewährten Winkler eine zweite Chance. Sprich: Er durfte noch einmal auf die Bahn. Der zweite Anlauf funktionierte besser. Winkler zischte dank eines regelrechten Endspurts nach 4:02.658 Minuten ins Ziel und sicherte sich Quali-Platz 3. Zudem verdrängte er mit dieser Zeit  seinen Landestrainer und Teamkollegen Michael Teuber, der bis dato noch auf Rang 4 gelegen hatte und stattdessen um Bronze gefahren wäre. So belegte Teuber Platz 5 - das Aus. Allerdings waren beide mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. 

"Dass ich mit der Prothese aus der Pedale rutsche, ist mir schon mehrmals am Start passiert, aber noch nicht während eines Rennens. Ich bin glücklich, dass ich noch einmal ran durfte", freute sich Winkler. Michael Teuber gratulierte seinem Teamkollegen: "Eine großartige Leistung von Erich. In der Situation ist das ein Nervenkrimi gewesen." Teuber war nicht böse ob seines Ausscheidens. Schließlich hatte er nach langer Zeit mal wieder eine ganz starke Zeit auf der Bahn gefahren (4:04.105 Minuten). Zudem liegt sein Fokus ohnehin auf den Straßenrennen.

Um Gold in der 3000-Meter-Verfolgung (C1) kämpfen der Kanadier Ross Wilson und der Chinese LI Zhangyu, der die Qualifikation in Weltrekordzeit (3:50.373) gewann.