Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016
Koleiski Vierte im Diskuswurf, Mester Fünfter mit dem Speer
Leichtathletik: Deutsche Werfer verpassen Medaillenränge nur knapp
Frederike Koleiski ist bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro im Diskuswurf der Klasse F44 Vierte geworden. Die 29-Jährige, die für Eintracht Duisburg startet und von Alexander Holstein betreut wird, warf den Diskus im sechsten Versuch auf 30,34 Meter. „Ich bin zufrieden, außer, dass ich gerne zwei Meter weiter geworfen hätte“, sagte Koleiski: „Die Stimmung hier ist der Wahnsinn, wie die Leute jubeln und mitgehen. Damit muss man auch erst mal umgehen können.“
Bei der WM im vergangenen Jahr in Doha (Katar) landete Koleiski ebenfalls auf Rang vier. Unangefochten vorne lagen die Chinesinnen Juan Yao und Yue Yang. Yao verbesserte schon im ersten Versuch ihren eigenen Weltrekord auf 44,53 Meter. Bronze ging an die Kubanerin Noraivis de la Heras Chibas.
Die Duisburgerin richtete den Blick schon direkt nach dem Wettkampf auf die kommenden Aufgaben: die WM 2017 in London. Dann wird ihre Lieblingsdisziplin Kugelstoßen wieder im Programm sein. „Deshalb mache ich jetzt zwei Wochen Urlaub – und dann geht es mit der Kugel weiter.“
Wie Koleiski hat auch Mathias Mester mit Rang fünf im Speerwurf der Klasse F41 die angepeilte Medaille verpasst. Der vierfache Weltmeister in dieser Disziplin, der beim 1. FC Kaiserslautern von Werner Kalb trainiert wird, warf den Speer auf 39,99 Meter. Seine vier Konkurrenten warfen allesamt über 40 Meter: Kovan Abdulraheem und Wildan Nukhailawi feierten einen irakischen Doppelsieg, Weltrekordhalter Pengxiang Sun aus China gewann Bronze. Mester sagte: „Es war eigentlich ein geiler Wettkampf, dreimal habe ich knapp an die 40 Meter rangeworfen, das hatte ich glaube ich noch nie. Nur der Ausrutscher nach oben hat gefehlt.“
Nachdem Mester 2012 bei den Spielen in London nur Rang sieben geblieben war, reiste der Europarekordhalter optimistisch nach Rio. Vier Tage vor seinem 30. Geburtstag zeigte er konstant gute Würfe, aber keinen, der nach ganz vorne gereicht hätte. „Als alle 40 Meter hatten, wusste ich, dass ich persönliche Bestleistung werfen musste. Da war es schwer, sich zu motivieren, aber ich habe alles probiert.“
Vor dem letzten Versuch klatschte er rhythmisch in die Hände, die Zuschauer stiegen darauf ein, Mester lief an, schmiss und warf sich auf den Boden: „Da habe ich nur aus dem Arm geworfen, nicht mehr aus den Beinen. Aber vorwerfen kann ich mir nichts. Die Stimmung war gigantisch.“
2008 hatte Mester Paralympics-Silber im Kugelstoßen gewonnen. Dass er jetzt ohne Medaille zurückreisen wird, vermiest ihm den Geburtstag am Donnerstag aber nicht: „Was gibt es Schöneres, als in Rio seinen 30. zu feiern?“
Alhassane Baldé wurde über die 5000 Meter der Klasse T54 in einem langsamen Rennen Achter in 11:03,00 Minuten.