Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016

Heinrich Popow wird Vierter über 100 Meter

33-Jähriger kann seinen London-Triumph nicht wiederholen

Heinrich Popow blieb über 100 Meter nur Rang vier ©Ralf Kuckuck/DBS
Heinrich Popow blieb über 100 Meter nur Rang vier ©Ralf Kuckuck/DBS

Heinrich Popow ist bei den Paralympics im 100-Meter-Sprint der Klasse T42 Vierter geworden und hat es damit verpasst, seinen Titel von London 2012 zu wiederholen. Der 33-Jährige, der beim TSV Bayer 04 Leverkusen unter Karl-Heinz Düe trainiert, rannte nach 12,46 Sekunden ins Ziel und blieb damit eine Hundertstelsekunde über seiner Saisonbestleistung vom Vortag.

„Man wird im Alter nicht schlauer“, sagte Popow, „die alte Regel heißt: Never change a running system. Und ich mache die Hüfte auf nach 80 Metern. Sonst wäre Platz zwei möglich gewesen.“

Bereits am Samstag kann Popow im Weitsprung, in dem er seit diesem Jahr Weltrekordhalter ist, sich seine Medaille sichern. „Heute tut das noch weh, aber schon morgen blicke ich nur auf den Weitsprung. Ich bin auch gestern nach dem Vorlauf auf den Warm-Up-Platz und habe mir die Sprungfeder angeschnallt. Da sieht es gut aus – Sprinten kann ich irgendwie nicht mehr. Da wird jeder Fehler bestraft, im Weitsprung kannst Du einen Fehler in sechs Versuchen ausbügeln.“

Beim Sieg des Australiers Scott Reardon, der in paralympischem Rekord von 12,26 Sekunden siegte, nicht aber an Popows Weltrekord von 12,11 Sekunden herankam, gab es für den Briten Richard Whitehead und den Dänen Daniel Wagner zeitgleich mit 12,32 Sekunden Silber.

Popow sprach im Ziel von seinem paralympischen Karriereende: „Das werden definitiv meine letzten Spiele sein. Die WM in London im nächsten Jahr mache ich noch, vielleicht auch die EM in Berlin 2018, aber Tokio nicht mehr. Aber wenn man sich zum Beispiel die Staffel anschaut, da hatte ich bei jedem irgendwie meine Finger drin. Wenn dann Fragen nach meiner Karriere gestellt werden, sind eigentlich die Jungs die beste Antwort.“

Die 4x100-Meter-Staffel der Klassen T35-38 mit Lindy Ave, Maria Seifert, Nicole Nicoleitzik und Claudia Nicoleitzik musste sich in Saisonbestleistung von 56,04 Sekunden China, Großbritannien und den Australierinnen geschlagen geben und wurde Vierte, waren aber trotzdem zufrieden. „Wir haben das bisher kaum trainiert, von daher lief das richtig gut“, sagte Seifert.

Der 18-jährige Dennis Rill wurde im Weitsprung der Klasse T38 Siebter mit 5,03 Metern aus seinem zweiten Versuch, Martina Willing Neunte im Diskuswurf der Klasse F57 mit 21,05 Metern.