Aktuelles von den Paralympics in Rio 2016

Behre und Bensusan sicher in den Endläufen

Leichtathletik: Floors muss verletzt passen

David Behre sprintete locker ins Finale ©Ralf Kuckuck/DBS
David Behre sprintete locker ins Finale ©Ralf Kuckuck/DBS

David Behre hat sich im 400-Meter-Vorlauf der Klasse T44 locker mit der schnellsten Zeit für das Finale qualifiziert. Einen Tag nach seinem 30. Geburtstag reichten dem aktuellen Weltmeister vom TSV Bayer 04 Leverkusen 47,74 Sekunden für den Endlauf morgen um 11.38 Uhr (Rio-Zeit).

Trainer Karl-Heinz Düe hatte ihm mit auf den Weg gegeben, dass er sich direkt qualifizieren solle: „Er hat gesagt, komm, hol’ dir das große Q ab, Du kannst zwei flotte Rennen laufen. Am Ende konnte ich noch ein paar Körner sparen, auf der Zielgeraden habe ich nicht mehr wirklich einen druckvollen Schritt gehabt.“

Der Neuseeländer Liam Malone folgte in 48,34 Sekunden, der US-Amerikaner Hunter Woodhall in 48,82 Sekunden ließ im ersten Vorlauf schon die letzten hundert Meter austrudeln. Dementsprechend erwartet Behre morgen eine starke Konkurrenz: „Das wird ein Tanz auf der Rasierklinge, ich freue mich drauf, ich will Gas geben, eine gute Zeit laufen und dann schauen wir mal, für was es reicht. Über eine tiefe 47 würde ich mich freuen. Der Traum von Gold ist natürlich da.“

Johannes Floors, der sich beim Gold-Jubel mit der Staffel verletzt hatte, hat sich kurzfristig entschlossen, nicht anzutreten. Direkt am Abend standen im Dorf weitere Untersuchungen an.

 

Irmgard Bensusan stürmte nach persönlicher Bestzeit und Silber über 400 Meter der Klasse T44 auch über die 200 Meter ins Finale. In 26,70 Sekunden gewann sie ihren Vorlauf, nur die Niederländerin Marlou van Rhijn war noch ein Hundertstel schneller. Im Finale morgen um 17.45 Uhr (Rio-Zeit) dürfte es einen Dreikampf geben: 400-Meter-Goldgewinnerin Marie-Amelie Le Fur aus Frankreich lauert mit 26,97 Sekunden auf Rang drei.

 

Frances Herrmann wurde im Kugelstoßen der Klasse F34 Sechste mit 6,64 Metern. In ihrer stärkeren Disziplin Speerwurf hatte die 27-Jährige vom BPRSV Cottbus Bronze geholt.

 

Rennrollrollstuhlfahrer Alhassane Baldé hat über 800 Meter der Klasse T54 das Finale verpasst, nachdem er über 1500 Meter Sechster und über 5000 Meter Achter geworden war. „Mir fehlt so ein bisschen die Leichtigkeit in den letzten Tagen. Nach dem Start wollte ich eigentlich an das Hinterrad von Marcel Hug, aber da war schon dicht. Und der Chinese ist ihm nur so halbherzig gefolgt.“

Für zwei Stadionrunden benötigte er 1:37,30 Minuten und schied als Fünfter seines Vorlaufs aus. Besonders bitter: Baldé hatte von allen 22 Athleten die fünftschnellste Zeit nach drei Vorläufen, schied aber trotzdem aus, während die Athleten auf Rang 13 und 14 weiterkamen, weil sie ihre Vorläufe gewinnen konnten.

Im Marathon wird Baldé nicht mehr starten, daher sind die dritten Spiele nach 2004 und 2008 für den 30-jährigen Vize-Europameister von 2011 beendet. „Mit den beiden Rennen davor war ich echt zufrieden. Die Dichte im Rennrollstuhlsport ist unglaublich, alles ist extrem eng beieinander. Die anderen sind zum großen Teil Vollprofis, das sind halt andere Bedingungen“, sagte Baldé, der nun die nächsten Wochen abschalten möchte und dann mit seinem Trainer bespricht, wie es künftig weitergehen wird.