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Zehn Weltrekorde gleich am ersten Wettkampftag

Daniela Schulte
Daniela Schulte (Quelle: Camera4)

Mit einem Paukenschlag haben am Donnerstag in Berlin die 29. Internationalen Deutschen Meisterschaften im Schwimmen der Menschen mit Behinderungen begonnen. Nach 27 Weltrekorden im Vorjahr sind die Erwartungen hoch. Und schon am ersten von vier Wettkampftagen wurden einige davon erfüllt. Die Schwimmerinnen und Schwimmer mit Handicap stellten am Donnerstag zehn Weltrekorde sowie sechs kontinentale und drei deutsche Bestzeiten auf.

Besonders erfreulich aus Berliner Sicht: Paralympicssiegerin Daniela Schulte schaffte nach langer Verletzungspause über 100 Meter Rücken die Norm für die Weltmeisterschaften in Glasgow im Juli. Mit ihren 1:22,38 Minuten im Vorlauf sicherte sie sich den Deutschen Meistertitel und belegt in Startklasse S11 auch Platz eins der Weltjahresbestenliste. Im Finale am Nachmittag bestätigte sie die Leistung mit 1:22,67 Minuten und löste damit das Ticket nach Glasgow.

Der Australier Sean Russo hatte für den ersten Weltrekord des Tages gleich im ersten Vorlauf über 400 Meter Lagen in der Startklasse SM13 (schwere Sehbeeinträchtigung) gesorgt. Seine 4:54,71 Minuten waren zugleich die schnellste Zeit aller Startklassen. Ebenfalls in den Vorläufen am Morgen hatte die zwölfmalige Paralympicssiegerin Jessica Long (USA) den Weltrekord in ihrer Startklasse S8 über 800 Meter Freistil in 9:45,08 Minuten verbessert. Im selben Vorlauf stellte die Britin Chloe Davies auch eine neue Bestmarke in der Startklasse S14 (geistige Behinderung) auf. Sie schlug in 9.39,98 Minuten an.

Über 100 Meter Schmetterling war die Ungarin Réka Kézdi in der Startklasse S5 mit 1:44,55 Minuten schneller unterwegs als jemals eine Frau zuvor. Der Australier Blake Cochrane war ebenfalls im Vorlauf über 200 Meter Brust schnellster Mann der Welt in der Startklasse SB7 und schlug in 2:47,07 Minuten an.

In die Allzeit-Bestenliste schwamm auch die Britin Eleanor Robinson im Rennen über 100 Meter Schmetterling in 1:26,30 Minuten (Startklasse S6) und der Isländer Jon Margeir Sverisson, der nach 200 Meter Freistil in 1:56,09 Minuten anschlug (Startklasse S14). Lisette Theunissen aus den Niederlanden sorgte im Finale über 100 Meter Rücken der Frauen für den insgesamt achten Weltrekord des Tages. Sie beendete das Rennen in der Startklasse S3 in 1:47,91 Minuten.

Die Rekorde neun und zehn folgten im Finale über 100 Meter Schmetterling der Männer. Der Brite Sascha Kindred war in der Startklasse S6 schneller als alle anderen zuvor (1:10,26 Minuten), der Italiener Federico Morlacchi in der Startklasse S9 (0:58,91 Minuten). Veranstalter Klaas Brose: „Das ist nicht nur wegen der zehn Weltrekorde, sogar zwei mehr als am ersten Tag im Vorjahr, ein wirklich perfekter Start in die 29. IDM Schwimmen. Mit etwa 550 Zuschauern hatten wir auch mehr Besucher als jemals zuvor zum Auftakt. So kann es von mir aus weitergehen. Ich freue mich auf die nächsten Tage und die sportlichen Leistungen.“

Noch bis Sonntag, 19. April 2015, kämpfen 569 Schwimmerinnen und Schwimmer aus 41 Nationen In der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) um die Titel in 34 Einzel- und sechs Staffelwettkämpfen. Der Eintritt für Zuschauer ist vormittags zu den Vorläufen frei. Zu den Finals ab 16.00 Uhr sind Tickets für 5,00 Euro (ermäßigt 3,00 Euro) an der Tageskasse erhältlich.

Alle Ergebnisse finden Sie auch auf www.idm-schwimmen.de/protokoll

Quelle: Claus Frömming