Sie haben die deutsche Mannschaft bei den Eröffnungsfeiern der Paralympischen Spiele angeführt – die Fahnenträgerinnen und Fahnenträger der letzten 20 Jahre haben ganz besondere Erinnerungen an die Paralympics. Doch was machen sie eigentlichen heute, haben sie noch Berührungspunkte zum Para Sport und was war der schönste Moment im Leistungssport? Das erfahrt ihr in der Serie #Unvergessen.
Welche Erinnerungen verbindest du mit der Eröffnungsfeier?
Zu dieser Zeit war es in Deutschland ja noch eher unüblich, „Flagge zu zeigen“ bzw. hat man sie nicht so selbstverständlich gezeigt wie nach der Fußball-WM 2006 in Deutschland. Als ich gefragt wurde, ob ich die Fahne tragen möchte, war ich aber sofort gerne bereit, die Mannschaft bei der Eröffnungsfeier anzuführen. Das war schon ein tolles Erlebnis! Dazu kommt, dass wir Segler ansonsten eher selten großen Zuschauermengen gegenüberstehen.
Wie ist dein Leben nach dem Leistungssport?
Ich segele immer noch viele Regatten, da Segeln inklusiv betrieben wird und weltweit große Events stattfinden. Darüber hinaus habe ich mich auch beruflich dem inklusiven Wassersport mit verschrieben und bin in verschiedenen Projekten tätig.
Was vermisst du am Leistungssport und was nicht?
Es war schon toll, das ganze Jahr auf die sportlichen Ziele hin trainieren zu können. Dieses professionelle Arbeiten hat sehr viel Spaß gemacht. Andererseits war ich viel und lange unterwegs. Das war für meine Frau schwierig, da sie eine Praxis leitet und zusätzlich unsere drei Kinder betreut hat.
Welche Verbindungen zum Para Sport hast du heute noch?
Ich arbeite als Projektleiter mit Wassersportvereinen zusammen. Gemeinsam setzen wir das Thema Inklusion im Wassersport um.
Wie beurteilst du die Entwicklung des Para Sports nach deiner aktiven Zeit?
Segeln ist nach den Spielen 2016 aus dem paralympischen Programm genommen worden. Anfangs war ich entsetzt, mittlerweile bin ich aber der Meinung, dass sich der Segelsport weltweit sehr inklusiv entwickelt hat und wir die Paralympischen Spiele nicht mehr zwingend brauchen, um Menschen mit Behinderung an den Wassersport heranzuführen. Diese Entwicklung würde allen Sportarten guttun. Ich bin kein Freund der strikten Trennung zwischen „behindert und nicht-behindert“ und wünsche mir mehr Inklusion.
Was war rückblickend dein schönster Para Sport-Moment?
Ganz klar der Gewinn der Medaillen mit Gold bei den Spielen in Sydney 2000 und Silber in London 2012. Das waren schon die Momente, die herausragen.
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