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Ski nordisch: Ein Doppelsieg zum Genießen
Im Langlauf über die Langdistanz haben Andrea Eskau und Anja Wicker Gold und Silber eingefahren. Auch bei ihrem ersten Start in diesem Winter war Eskau zuvor beim Rennen über 2,5 Kilometer als Erste im Ziel angekommen und vergoldete damit ihren Saisonstart. Clara Klug wird wie zum Auftakt Vierte.
Der eine Tag Wartezeit hat sich gelohnt. Nachdem beim Weltcup des Internationalen Paralympischen Komitees im Western Center (Ukraine) das anhaltend schlechte Wetter die Austragung des Langlaufs über die Langdistanz am Samstag verhindert hatte, zeigte sich Petrus im zweiten Anlauf von seiner gnädigen Seite. „Die Wetter- und Loipenbedingungen waren sehr gut“, berichtete Andrea Eskau.
Der 45-jährigen Sitzskiathletin kam das gelegen. Sie holte über die zwölf Kilometer in 43:07,1 Minuten einen souveränen Sieg. Den zweiten Sieg beim zweiten Start, denn auch schon das Rennen über 2,5 Kilometer hatte sie mit einer Zeit von 10:17,6 Minuten für sich entscheiden können. Die Gold- und Silbermedaillengewinnerin von Rio (Handbike) hat mit zwei Siegen aus zwei Rennen einen absoluten Start nach Maß in die Wintersaison hingelegt. „Die Strecken hier sind für uns Schlittenfahrer sehr anspruchsvoll, aber technisch gut zu fahren.“ Und just für jene Technik hatte Eskau von Bundestrainer Ralf Rombach einige Hausaufgaben fürs Rennen aufbekommen, die sie offensichtlich gut umsetzen konnte.
Dass die Ausnahmeathletin gewann, ist angesichts ihrer Klasse keine große Überraschung. Zudem hatte sie die vergangenen Weltcupstationen noch ausgelassen, um sich nach den Paralympischen Sommerspielen im vergangenen September in Ruhe auf den Winter vorbereiten zu können. Dass Anja Wicker aber auf Platz zwei fuhr und die Weißrussin Lidziya Hrafeyeva um elf Sekunden auf Rang drei verwies, hat durchaus Überraschungscharakter. „Verrückt“, kommentierte die Stuttgarterin selbst. „Das lief heute läuferisch super gut, dazu kamen schnelle Ski. Das hat richtig Spaß gemacht.“
Bei den Frauen mit Sehbehinderung fuhr Clara Klug über die 15 Kilometer mit ihrem Guide Martin Härtl wie schon am Freitag den vierten Platz ein. Im Gegensatz zu ihrer Leistung beim Auftakt des jüngsten Weltcups war die 22-jährige Münchnerin mit dem Auftritt am Sonntag zufrieden. „Ich wollte vor allem technisch sauber laufen“, sagte sie. „Und wenn man bedenkt, dass ich noch immer von einer Erkältung angeschlagen bin, war das ein echt gutes Rennen.“
Den Sieg holte sich die Ukrainerin Oksana Shyshkova vor Carina Edlinger (Österreich) und Olga Prylutska (Ukraine). Vivian Hösch landete auf dem sechsten Rang. Die deutschen Männer Nico Messinger und Martin Fleig mussten aus Krankheitsgründen erneut passen. Messinger soll am Montag beim Langlauf-Sprint einen Belastungstest machen, Fleig konzentriert sich auf die Biathlon-Wettbewerbe ab Dienstag.
Quelle: Ben Schieler