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Simone Briese-Baetke ausgezeichnet

Simone Briese-Baetke

Für herausragende sportliche Leistungen erhält Simone Briese-Baetke den Sport-Ehrenpreis des Deutschen Rollstuhlsportverbands (DRS) 2012. Übergeben wurde der Preis von Fachbereichsleiterin Fechten Ira Ziegler und dem Leiter des Sportkompetenznetzwerks Anthony Kahlfeldt (beide DRS).

Seit März 2007 hat Simone Briese-Baetke sich dem Rollstuhlfechten verschrieben. "Ich brauche aufgrund meiner Erkrankung einen Sport, der die Bauch- und Rückenmuskulatur stützt. Früher habe ich es mal mit Radfahren versucht, aber das ist mir zu eintönig", erzählt die ehemalige Leichtathletin Simone Briese-Baetke. Ihre Multiple-Sklerose-Erkrankung trat bei der Geburt ihres Sohnes auf. Sie erlitt unzählige epileptische Anfälle, zu deren Spätfolgen sowohl eine Einschränkung ihres Sichtfelds, als auch eine Beeinträchtigung ihres Kurzzeitgedächtnisses zählen. Umso beeindruckender sind der enorme Wille und der Ehrgeiz von Briese-Baetke.

Beim TUS Makkabi Rostock wurde unter Leitung von Trainer Alexander Bondar der Grundstein für eine steile Sportlerkarriere gelegt. Im Herbst 2007 schnupperte Briese-Baetke erstmalig internationale Wettkampfluft, damals noch im Mittelfeld. Aber schon im Januar 2008 startete sie beim ersten Weltcup in Malchow (Müritzlandkreis) durch und gewann dank einer furiosen Leistung mit dem Degen prompt die Silbermedaille.

Die Rollstuhlfechterin setzte alles auf eine Karte: "Zwei Monate später bin ich dann nach Tauberbischofsheim gezogen.“ In der Fechthochburg findet sie genügend Partner – allesamt "Fußgänger", wie sie ihre TrainingspartnerInnen nennt.

Sportlich hat sich der Wechsel alle Mal gelohnt: Die Fechterin ist auf der ganzen Welt unterwegs und sammelt Medaillen und Top-Platzierungen. Ihre Lieblingswaffe ist der Degen, aber auch mit dem Florett lässt sie keine Chance ungenutzt.

Seit sechs Jahren ist sie amtierende Deutschen Meisterin mit Degen und Florett. Sie ist mehrfache Weltcupsiegerin, zweifache Europameisterin 2009 im Degeneinzel und mit der Mannschaft. Briese-Baetke gewann 2010 und 2011 WM Bronze mit Degen und 2010 WM Bronze Florett. 2009 gewann die Fechterin den Gesamtweltcup im Degen und 2011 gelang ihr das Double beim Gesamtweltcup mit Degen und Florett. 2011 erkämpft die Ausnahmeathletin Bronze bei der EM mit Degen und Florett. Briese-Baetkes größter Erfolg ist der Gewinn der Silbermedaille mit dem Degen bei den Paralympics in London 2012, zu denen sie mit Cheftrainer Swen Strittmatter und Heimtrainerin Ruth Osyczka anreiste. Auch mit dem Florett erreichte sie in London das Finale der besten Acht und belegte im Gesamtklassement Rang sechs.

Und niemanden wundert es, dass diese ehrgeizige Fechterin mehr möchte! 2016 in Rio würde sie gerne die Silbermedaille vergolden. „Freuen wir uns auf einen spannenden paralympischen Zyklus!“ ist sich Fachbereichsleiterin Ira Ziegler sicher.

Quelle: Ira Ziegler