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EM-Generalprobe in Notwill und Papendal

Platz zwei für deutsche Herren im schweizerischen Nottwil

Andre Bienek beim Wurf
Andre Bienek © uliphoto.de/Uli Gasper

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat bei ihrer EM-Generalprobe im schweizerischen Nottwil Platz zwei hinter Polen belegt, dabei aber die Konkurrenten aus Frankreich und der Schweiz hinter sich gelassen. Bundestrainer Nicolai Zeltinger sieht seine Mannschaft rund zehn Tage vor EM-Start im britischen Worcester gerüstet für die kontinentalen Titelkämpfe.

Gleich im ersten Spiel des internationalen Turniers im schweizerischen Nottwil bezwang die deutsche Auswahl am Freitagabend Rekord-Europameister Frankreich klar mit 79:61 (21:15/43:29/58:45) und zeigte dabei gegen den Vorrundengegner der EM eine starke Leistung. Dem gelungenen Auftakt folgte am Samstag eine knappe 63:68 (10:16/24:36/49:52)-Niederlage gegen Polen, in der das deutsche Team die erste Halbzeit verschlief und diesen Rückstand nicht mehr aufholen konnte. Zum Abschluss des Turniers ließ Deutschland dann dem Gastgeber beim 75:35 (18:10/36:21/58:36) Kantersieg nicht den Hauch einer Chance und überzeugte dabei vor allem in der Defensive.

„Unsere Line-ups funktionieren immer besser, das stimmt mich sehr zuversichtlich. Insbesondere unsere körperlich große Aufstellung mit Halouski und Passiwan hinterließ in der Schweiz einen starken Eindruck, was vor allem Matthias Heimbach zu verdanken war“, freute sich Bundestrainer Zeltinger über den gelungenen Auftritt, auch wenn die Partie gegen Polen verloren ging: „Hier haben wir den Anfang verschlafen, sind aber auch dann ins Spiel gekommen“.

Das deutsche Team hat damit zum Abschluss der intensiven Vorbereitung ihre Siege Nummer 19 und 20 der insgesamt 27 Testspiele eingefahren. Nun wartet auf das Team noch ein kurzes Trainingslager in dieser Woche in Wetzlar, ehe die Europameisterschaften ab dem 28. August dann über die kontinentale Krone, aber auch über die Fahrkarten zu den Spielen 2016 in Rio de Janeiro entscheiden.

Deutschland Herren:

Aliaksandr Halouski (58, RSB Thuringia Bulls), Dirk Passiwan (56, Doneck Dolphins Trier), Thomas Böhme (44, RSV Lahn-Dill), André Bienek (28, RSB Thuringia Bulls), Jan Haller (12, RSV Lahn-Dill), Dirk Köhler (10, RSV Lahn-Dill), Matthias Heimbach (6, FCK Rolling Devils), Christopher Huber (2, RSV Lahn-Dill), Marcus Kietzer (Jena Caputs), Björn Lohmann (RSV Lahn-Dill), Jan Sadler (Hannover United).

Internationales Turnier in Nottwil/Schweiz

Mannschaft Mannschaft Endstand
Schweiz Polen 42:65
Frankreich Deustchland 61:79 (15:21/29:43/45:58)
Polen Deustchland 68:63 (16:10/36:24/52:49)
Schweiz Frankreich 65:50
Frankreich Polen 57:73
Schweiz Deustchland 35:75 (10:18/21:36/29:58)
Rang Mannschaft Spielanzahl Punkte Endstand
1 Polen 4 6:0 206:162
2 Deustchland 4 4:2 217:164
3 Schweiz 4 2:4 142:190
4 Frankreich 4 0:6 168:217

Damen unterliegen Niederlande zweimal in Papendal

Marina Mohnen beim Wurf

Die deutsche Damen-Nationalmannschaft hat ihre Generalprobe für die Europameisterschaften vom 27. August bis 6. September im britischen Worcester verpatzt. Im Härtetest gegen den ärgsten Widersache Niederlande unterlag die deutsche Auswahl in Papendal dem Gastgeber zweimal und musste dabei in Spiel zwei sogar eine hohe Niederlage einstecken.

„Spiel eins war noch absolut in Ordnung und fiel am Ende sogar etwas zu hoch für die Niederlande aus. Doch im zweiten Aufeinandertreffen passte bei uns gar nichts, weder in der Offensive noch in der Defensive“, so ein enttäuschter Bundestrainer Holger Glinicki, der ein ernüchterndes Fazit zog: „Damit ist die Favoritenrolle in Worcester auch geklärt“.

Im ersten Duell am Freitag im Olympic Training Center von Papandal präsentierte sich seine Mannschaft im Angesicht der schwierigen Vorbereitung beim 59:68 (10:15/24:27/41:49) gegen den Gastgeber noch passabel. Stärkste Kräfte offensiv waren dabei einmal mehr Kapitän Marina Mohnen und Gesche Schünemann, die zusammen 39 deutsche Punkte erzielten. Am Samstag folgte dann beim 38:71 (10:24/24:46/31:64) eine deftige Klatsche gegen den Titelverteidiger aus den Niederlanden, der in beiden Partien mit Mariska Beijer (57) und Inge Huitzing (35) die gefährlichsten Kräfte hatte.

Damit scheint rund zehn Tage vor dem EM-Start am 28. August gegen Frankreich die deutsche Mannschaft in die Rolle des Außenseiters bei der Titelvergabe gedrängt worden zu sein. Doch noch haben die deutschen Damen bei einem weiteren Trainingslager am kommenden Wochenende in Hamburg die Möglichkeit die beiden Niederlagen aus den Köpfen zu bekommen.

Deutschland Damen:

Gesche Schünemann (28/2 Dreier, BG Baskets Hamburg), Marina Mohnen (24, Köln 99ers), Annika Zeyen (18, BG Baskets Hamburg), Laura Fürst (6, RBB München Iguanas), Annabel Breuer (5, RSV Lahn-Dill), Heike Friedrich (4, Mainhatten Skywheelers), Maya Lindholm (4, BG Baskets Hamburg), Johanna Welin (4, RBB München Iguanas), Linda Dahle (3, Hannover United), Anna Gerwinat (ALBA Berlin), Barbara Groß (Mainhatten Skywheelers), Anne Patzwald (BBC Warendorf).

© Andreas Joneck