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Rehm und Streng genießen DM-Kulisse

Markus Rehm und Felix Streng
Markus Rehm und Felix Streng © Oliver Heuser

Eine tolle Kulisse bot sich Markus Rehm und Felix Streng bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Weitspringer ohne Behinderung in Dortmund: Die beiden unterschenkelamputierten Athleten des TSV Bayer 04 Leverkusen sprangen dort außer Wertung mit der nationalen Spitze – zum ersten Mal nahmen gleich zwei Weitspringer mit einer Prothese an einem solchen Wettkampf teil.

„Es muss nicht immer um Vor- oder Nachteil einer Prothese gehen“, sagt Jörg Frischmann, Geschäftsführer der Leverkusener Parasportabteilung: „Für die Jungs ist es wichtig, sich mit den anderen zu messen, um sich zu verbessern und gleichzeitig ist es eine tolle Werbung für die Para-Leichtathletik.“

Markus Rehm, der auch bei den Freiluft-Meisterschaften schon drei Mal teilgenommen hatte, sprang dabei im ersten und sechsten Versuch 7,96 Meter und war damit nicht ganz zufrieden. „Ich hätte gerne die acht vor dem Komma gehabt, ich bin aktuell in der Halle so gut drauf wie noch nie, das hat man ja vor zwei Wochen gesehen“, sagte der 29-Jährige, der dort bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften an gleicher Stelle 8,22 Meter gesprungen war, „aber ich konnte das halt dieses Mal nicht so umsetzen. Ich freue mich schon auf das Training und die ersten Wettkämpfe draußen und hoffe, dass es da richtig weit gehen kann dieses Jahr.“

Für Felix Streng, der einen Tag vorher seinen 23. Geburtstag gefeiert hatte, war es die erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft, nachdem er in der Jugend mal mit der 4x100-Meter-Staffel dabei war und in der U23 als Sprinter teilgenommen hatte. „Wir sind alles Leichtathleten“, hatte er im Vorfeld in der Presse gesagt und man konnte ihm ansehen, dass er die Stimmung genießen konnte. Am Ende blieb er mit 7,26 Metern 15 Zentimeter unter seiner Bestleistung, war aber dennoch zufrieden und bedankte sich bei den Zuschauern: „Jetzt kann ich voller Vorfreude in die Vorbereitung für den Sommer starten.“ Das Highlight der beiden wird dann die Heim-Europameisterschaft vom 20. bis 26. August in Berlin sein.

Deutscher Weitsprung-Meister wurde der Karlsruher Julian Howard mit 7,74 Metern vor Ituah Enahoro von Bayer Uerdingen/Dormagen mit 7,50 Metern und Zehnkämpfer Kai Kazmirek mit 7,47 Metern. Marcel Kirstges vom TSV Bayer 04 Leverkusen sprang 7,39 Meter und belegte Rang sechs.

Die Hallensaison der Leverkusener Para-Leichtathleten ist damit aber noch nicht beendet: Das Nachwuchs-Team startet am kommenden Samstag bei den Hallenmeisterschaften des Deutschen Behindertensportverbands, Irmgard Bensusan wird sich in Glasgow in einem internationalen Feld im Sprint beweisen.

Quelle: TSV Bayer 04 Leverkusen