Aktuelles aus dem Bereich Leistungssport

Paralympischer Sporttag in Thüringen war voller Erfolg

„Menschen mit Behinderung in Bewegung bringen“, so formulierte TBRSV-Präsident Michael Linß die Grundidee und das Motto des erstmals in Thüringen ausgetragenen Paralympischen Sporttages. „Mit der Resonanz sind wir sehr zufrieden“, ergänzt Linß, der sich vor allem bei den vielen Sportlern und Organisatoren der Thüringer Vereine bedankte, die diesen Tag möglich und attraktiv machten. „Der Spaß am Sport stand im Mittelpunkt der vielfältigen Bewegungsangebote. Wir erhoffen uns von den zahlreichen Begegnungen nachhaltige Kontakte und neue Mitglieder in den Behindertensportgruppen und  kooperierenden Verbänden“, ist das Nachaltigkeitsziel des TBRSV-Präsidenten.

Vertreter von 14 paralympischen Sportarten präsentierten am Samstag in der Erfurter Thüringenhalle ihre sportlichen Angebote, die in Thüringen unterbreitet werden. Zahlreiche Besucher mit und ohne Behinderung nutzen die vielfältigen Bewegungs- und Informationsangebote des Thüringer Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes e.V.. Regelmäßiger Trainingsbetrieb und die Möglichkeit der Teilnahme an sportlichen Vergleichswettkämpfen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene standen im Fokus des Interesses.

Prominente Aktive wie Maria Seifert, Jens- Eike Albrecht, Mario Hochberg und Mario Oehme stellten ihre Sportarten aktiv vor und luden zum Wettbewerb "Schlag den Star" ein. So schoß Mario Oehme 6 Pfeile auf kleine Zielscheiben und forderte zum Vergleich auf den weitaus größeren Scheiben heraus. Jens-Eike Albrecht legte im Korbwurf-Contest vor, die Leichtathletinnen Maria Seifert und Isabelle Foerder sprinteten und sprangen und Mario Hochberg ließ 90kg als Meßlatte im Bankdrücken auflegen. „Für mich war es eine völlig neue Erfahrung, dass so viele Kinder und Jugendliche Interesse am Bandrücken zeigten, denn eigentlich haben wir in meiner Sportart ein Nachwuchsproblem in Deutschland – es hat riesigen Spaß gemacht“, so Paralympicstar Mario Hochberg. Probieren konnte man verschiedenste Sportgeräte für Menschen mit Behinderung wie die Sitzschlitten und Skiroller der Firma SRB aus Zella-Mehlis, Rollstuhl-Rugby-Stühle, Handbikes und Spezialrollstühle der Firma JÜTTNER-Orthopädietechnik und Basketball-Rollstühle einschließlich ihrer Möglichkeiten. Auch Sehschärfenbrillen halfen, sich in die Situation von sehbehinderten Menschen zu versetzen und ihre Bedürfnisse im Sport zu erleben. Gewohnt zuverlässige Unterstützung erhielten die Organisatoren vom Förderverein des TBRSV. „LEBEN IN BEWEGUNG ist das Motto unserer Firma JÜTTNER-Orthopädietechnik und passt wunderbar zur Organisation dieser Veranstaltung, an der wir uns gern aktiv beteiligt haben“, so Stephan Hauschild, Filialleiter Erfurt des Unternehmens und gleichzeitig Fördervereinsmitglied. „Gern unterstützt der TBRSV-Förderverein die Ideen, Projekte und Veranstaltungen wie die heutige, um den Behinderten- und Rehabilitationssport zu fördern und in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Menschen mit Behinderungen sollen die Chancen erleben, die der Sport zu geben vermag“, so der engagierte Partner des TBRSV.

Im Rollstuhl fechten, Kleinfeld-Fußball im Soccer-Court spielen, sich im Rollstuhl-Rugby versuchen, Laserschießen, auf der Judomatte den Techniken der behinderten Judoka folgen, einen Bossel-Stein zielsicher auf die Bahn bringen oder den Boccia-Ball treffen, all das und viel mehr waren spannende Herausforderungen. Auch Visitenkarten wechselten häufig die Besitzer, denn der Austausch von Kontakten soll zur Nachhaltigkeit der Veranstaltung beitragen. Der erfolgreichste Thüringer Paralympics-Athlet Thomas Oelsner, der allein 10 Medaillen bei Paralympics gewann, stellte sich am Stand „Ski nordisch“ in den Dienst der guten Sache. „Die Veranstaltung ist großartig, wichtig und gut, bot tolle Gespräche und sollte weiter ausgebaut werden“, lautet sein Fazit. Oelsner engagiert sich vor allem in Oberhof um den Aufbau von Wintersportstrukturen für Menschen mit Behinderung.

Höhepunkt war die Ehrung der 2014 international erfolgreichen Thüringer Behindertensportler. Die EM-Starter im CP-Fußball Tim Lescigewsky, Benjamin Weiß und William Pushpinder wurden ebenso geehrt wie die Euro-Cup-Sieger im Rollstuhlbasketball, das RSB OETTINGER-Team aus Elxleben, die EM-Dritte in der Leichtathletik Maria Seifert mit Teamkollegin Isabelle Foerder sowie der WM-Bronzemedaillengewinner im Karate Sven Baum.

Ehrungen im Überlick:

Maria Seifert
3. Platz IPC EM Leichtathletik/ 100m
Isabelle Foerder
7. Platz IPC EM Leichtathletik/ 400m
Benjamin Weiß, Tim Lescigewsky, William Pushpinder
9. Platz CP-ISRA Europameisterschaften im Fußball für Cerebralparetiker
Sven Baum
3. Platz Karate-Weltmeisterschaften
OETTINGER RBS-Team
Euro League Sieger (Europa Cup der Clubmannschaften) 2014
2. Platz Deutscher Pokal,
3. Platz 1. Bundesliga Rollstuhl-Basketball

Quelle: Erfurter Sportbetrieb