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Paralympicssieger Kanada in Gießen chancenlos

82:71-Erfolg über Gast aus Nordamerika

Die Deutsche Basketballnationalmannschaft
Team Germany ©Andreas Joneck

Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren hat eine Woche nach dem Continental Clash in der britischen EM-Stadt Worcester ihr Testspiel gegen den dreifachen Paralympicssieger Kanada klar gewonnen. In der Gießener Sporthalle Ost bezwang der Vize-Europameister von 2011 bei tropischen Temperaturen den Gast aus Nordamerika klar mit 82:71 (24:12/43:24/62:46) und vergab dabei einen möglichen höheren Sieg in der Schlussphase.

„Die Hitze hat uns perfekt die Müdigkeit in einem eventuell entscheidenden Spiel acht bei der EM simuliert“, stufte Bundestrainer Nicolai Zeltinger die meteorologischen Rahmenbedingungen überraschender Weise als quasi ideal ein. Insbesondere in der ersten Halbzeit entzauberte der Gastgeber dabei den amtierenden Paralympicssieger und zeigte eine hervorragende Leistung gegen die sich im Neuaufbau befindlichen Kanadier. Ein 10:0-Lauf zum 41:22 (19.) war der verdiente Lohn.

Aliaksandr Halouski beim Wurf
Aliaksandr Halouski ©Andreas Joneck

Nach der Pause folgte dann beim 51:27 (24.) die höchste Führung, ehe die Partie auch der Hitze geschuldet etwas an Tempo verlor. „Nach dem Wechsel haben wir leider etwas unsere Konzentration in der Defensive verloren, das ärgert mich etwas“, so Zeltinger in seiner Analyse weiter. Dennoch durften die den Temperaturen trotzenden 400 Zuschauer, in der altehrwürdigen Sporthalle Ost ihren Besuch nicht bereut haben, denn vor allem Aliaksandr Halouski aus Thüringen und Lokalmatador Thomas Böhme vom benachbarten RSV Lahn-Dill erhielten immer wieder den verdienten Szenenapplaus für starke Einzelleistungen. Auf der Gegenseite war es der 23-jährige Nik Goncin, der individuell immer wieder herausstach und mit 22 Punkten auch zum Topscorer seiner Farben avancierte.

Thomas Böhme stürtzt
Thomas Böhme ©Andreas Joneck

Bereits am kommenden Freitag um 18 Uhr trifft das Team Germany, das in Gießen erstmals mit seinem Topscorer Dirk Passiwan antrat, im Rahmen des World Super Cup (WSC) in Frankfurt/Main erneut auf Kanada. Zweiter Kontrahent im erlesenen Feld ist der WM-Dritte Türkei. Zwei Stunden später steht in der Damen-Konkurrenz des WSC die gleiche Begegnung auf dem Programm, zugleich die Neuauflage des letztjährigen WM-Finales von Toronto. Zweiter Kontrahent der deutschen Damen-Nationalmannschaft ist EM-Gastgeber Großbritannien.

Deutschland Herren:  Aliaksandr Halouski (22, Oettinger RSB Team Thüringen), Thomas Böhme (21/1 Dreier, RSV Lahn-Dill), André Bienek (13/1, Oettinger RSB Team Thüringen), Jan Haller (12, RSV Lahn-Dill), Dirk Passiwan (10, Dolphins Trier), Sebastian Magenheim (4, Oettinger RSB Team Thüringen), Thomas Becker (ASV Bonn), Matthias Heimbach (FCK Rolling Devils), Christopher Huber (RSV Lahn-Dill), Marcus Kietzer (Jena Caputs), Dirk Köhler (RSV Lahn-Dill), Björn Lohmann (RSV Lahn-Dill), Jan Sadler (Hannover United).

Kanada: Nik Goncin (22/2), Bo Hedges (12), Chad Jassman (10, Dolphins Trier), David Eng (9), Adam Lancia (8), Liam Hickey (4), Vincent Dallaire (2), Abdi Fatah Dini (2), Jonathan Vermette (2), Deion Green, Tyler Miller, Peter Won.

© Andreas Joneck