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Paracycling-WM: Sensationeller Dreifach-Triumph

Podium fest in deutscher Hand – Durst mit Gold ins Krankenhaus

Deutscher Dreifach-Triumph: Teuber, Sieger Senska und Winkler
Deutscher Dreifach-Triumph: Teuber, Sieger Senska und Winkler © Oliver Kremer (www.pixolli-studios.de)

56 Kilometer kämpften sie sich durch Regen und Kälte, bewältigten 720 Höhenmeter. Das Tempo war hoch, der Kurs brutal schwer. Nach und nach mussten immer mehr Fahrer abreißen lassen – und auf den letzten Metern waren nur noch drei Fahrer übrig geblieben: Pierre Senska (Berlin/PSC Berlin), Michael Teuber (Dietenhausen (Bayern)/BSV München) und Erich Winkler (Geisenhausen (Bayern)/TV Geisenhausen). Das deutsche Trio in der Startklasse C1 bog auf die Zielgerade ein und machte den Sieg unter sich aus. Jubeln durfte am Ende Sprinter Senska, der sich vor Teuber und Winkler den Weltmeister-Titel in Nottwil (Schweiz) sicherte.

Was für ein Rennen. Und was für ein Resultat aus deutscher Sicht. Dank einer taktischen Meisterleistung gab es am Ende einen sensationellen Dreifach-Triumph zu feiern. So wanderte ein kompletter Satz Edelmetall auf das bereits bestens gefüllte Medaillenkonto des Teams von Bundestrainer Patrick Kromer bei dieser WM. Doch es waren nicht die einzigen Medaillen am Samstagvormittag. Sein zweites Gold gewann im Straßenrennen Hans-Peter Durst (Dortmund/Sturm 1925 Homburg/T2). Allerdings unmittelbar nach Überquerung der Ziellinie der große Schreckensmoment: Der Dortmunder stürzte schwer und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus. Denise Schindler (Dachau/BSV München/C3) holte sich zudem ihr zweites Silber bei dieser WM, Jana Majunke (Cottbus/BPRSV Cottbus/T2) und Kerstin Brachtendorf (Ettringen (Rheinland-Pfalz)/BPRSV Cottbus/C5) jeweils ihre zweite Bronzemedaille.

Überglücklich war Pierre Senska. „Das ist einfach unglaublich. Weltmeister auf diesem schweren Kurs. Ich kann es noch gar nicht fassen“, freut sich der frisch gebackene Titelträger. Dabei war das bergige Streckenprofil eigentlich gar nicht auf den Sprinter zugeschnitten. Doch der 27-jährige Berliner kämpfte, ließ sich nicht abschütteln und spielte auf der Zielgeraden seine Stärken aus. „Ich bin super happy und hätte absolut nicht damit gerechnet“, so Senska.

Bundestrainer freut sich über fantastische Mannschaftsleistung
Hans-Peter Durst gewann Gold, stürzte aber kurz nach dem Ziel schwer
Hans-Peter Durst gewann Gold, stürzte aber kurz nach dem Ziel schwer © Oliver Kremer (www.pixolli-studios.de)

Mehr als zufrieden war auch Michael Teuber mit Platz zwei. „Gold und Silber ist eine fantastische Bilanz nach diesem schweren Jahr. Wenn Pierre am Ende noch vorne dabei ist, habe ich im Sprint keine Chance“, sagt der 47-Jährige. Glücklich war auch Erich Winkler mit Platz drei, nachdem er es im Zeitfahren aufgrund eines technischen Defekts nicht aufs Podium geschafft hatte. Ebenso wie Bundestrainer Patrick Kromer angesichts dieser überragenden Mannschaftsleistung: „Die aufwendige Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Alle drei sind in Topform und haben sich in der schweren Zieleinfahrt ausgezeichnet positioniert, vor allem Pierre Senska“, lobt Kromer.

Erfolgreichster deutscher Starter ist Hans-Peter Durst. Auch im Straßenrennen gewann der Routinier Gold. Die Freude des Doppel-Weltmeisters hielt jedoch nur einen kurzen Augenblick. Direkt nach der Ziellinie wurde der 57-Jährige von einem Kontrahenten unabsichtlich abgedrängt und knallte in vollem Sprinttempo in die Bande. Statt aufs Siegertreppchen ging es sofort zur Untersuchung ins Krankenhaus. „Wir hoffen, dass nichts Schlimmeres passiert ist und wünschen Hans-Peter alles Gute“, so Bundestrainer Kromer.

Schon 17 WM-Medaillen gesammelt
Podium in schwarz-rot-gold: Drei deutsche Fahnen bei der Siegerehrung
Podium in schwarz-rot-gold: Drei deutsche Fahnen bei der Siegerehrung © Oliver Kremer (www.pixolli-studios.de)

Daneben überzeugten am Vormittag noch Denise Schindler mit ihrer zweiten Silbermedaille sowie Jana Majunke Kerstin Brachtendorf mit ihrer jeweils zweiten Bronzemedaille. Steffen Warias verpasste sein zweites Edelmetall nach Silber im Zeitfahren als Vierter im Straßenrennen denkbar knapp. Vor den Rennen am morgigen Sonntag hat das deutsche Team bereits viermal Gold, siebenmal Silber und sechsmal Bronze gesammelt. Eine fantastische Bilanz.

Informationen zu den Sportlerinnen und Sportlern unserer Deutschen Paralympischen Mannschaft finden Sie auf www.deutsche-paralympische-mannschaft.de.