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Paracycling Europacup und DM in Elzach

Eine Rekordbeteiligung und großartige sportliche Leistungen kennzeichneten den Paracycling-Europacup in Elzach. Beim Einzelzeitfahren am Samstag in Prechtal und Oberprechtal und beim Straßenrennen am Sonntag durch die Elzacher Innenstadt erzielten die Athletinnen und Athleten bei dem begeisterten Publikum wieder einmal höchsten Respekt. Und auch das Wetter spielte mit.

Zum fünften Mal fand der Paracycling-Europacup in Prechtal, Oberprechtal und Elzach statt. Etwa 130 Sportlerinnen und Sportler traten an. Der Radfahrverein Concordia Prechtal und die Stadt Elzach haben in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Organisationen hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen. Die Sportler dankten es ihnen – unter den wachsamen Augen von Oberschiedsrichter Christian Magiera vom Radsportweltverband – mit sehenswerten Rennen und Topleistungen. Für die deutschen Teilnehmer wurden die Rennen auch als deutsche Meisterschaft gewertet.

Die steile Strecke für das Einzelzeitfahren Samstagnachmittag ist bei manchen Athleten gefürchtet, andere lieben gerade diese Herausforderung. Immerhin müssen die Tricycles und Handbikes 9,5 Kilometer von der Prechtäler Schule bis zur Läufersäge in Oberprechtal, die Tandems und Rennräder sogar 18 Kilometer bis zum "Rotenbühl" in Schonach zurücklegen und dabei mehr als 550 Höhenmeter überwinden. Hinzu kam dieses Jahr ein heftiger Gegenwind gleich zu Beginn der Strecke.

Der Rundkurs durch die Elzacher Innenstadt bei den Rennen am Sonntag ist wiederum durch die engen Kurven eine besondere Herausforderung, hat aber durch die anfeuernden Zuschauer in den Vorgärten und Straßencafés auch ein besonderes Flair, das von den Athleten sehr geschätzt wird.

Sportlich waren die Rennen wieder hochklassig, was nicht zuletzt an der Teilnahme internationaler Spitzenathleten lag, wie Andrea Eskau etwa, Doppel-Paralympics-Siegerin und mehrfache Weltmeisterin im Handbike; Hans-Peter Durst, Weltmeister und Silbermedaillengewinner bei den Paralympics 2012 im Tricycle; Handbiker Vico Merklein, ebenfalls in London zweimal mit Silber dekoriert und dem mehrfachen Medaillengewinner Jiri Jezek aus Tschechien. Jezek sorgte mit seinem neuerlichen Sieg dafür, dass hier bei den Siegerehrungen nicht nur die deutsche Nationalhymne gespielt wurde, denn mit etlichen Doppelsiegen und weiteren Medaillengewinnen war der Europacup in Elzach auch dieses Jahr wieder eine deutsche Domäne.

Doch nicht nur die Spitzenleistungen bewegten die Zuschauer zu Beifall, auch wenn sich manche Teilnehmer regelrecht die Steigungen hinauf quälen mussten, wurden sie mit Anfeuerungsrufen und Applaus bedacht. Veranstalter und Schaulustige waren von Durchhaltevermögen und Kampfgeist der Sportler schwer beeindruckt. "Dieses freudige Ja zum Leben trotz Behinderung ist faszinierend", meinte ein Zuschauer und drückte aus, was viele dachten.

Athletinnen und Athleten aus 18 verschiedenen Nationen waren beim Europacup in Elzach vertreten – ein neuer Rekord. Neben "Stammgästen", unter anderem aus der Tschechischen Republik, Italien und Österreich traten erstmals auch Rennradler aus Finnland und Serbien an. Den Sportlern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hat es letztes Jahr im Schwarzwald offenbar so gut gefallen, dass sie 2014 gleich wieder ins Elztal kamen und dafür sogar auf die Teilnahme an der asiatischen Meisterschaft in Malaysia verzichteten. Angereist waren sie übrigens von Zürich aus mit dem Taxi.

Quelle: Badische Zeitung, Ergänzungen DBS

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