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Para-Badminton: Mit „Game Plans“ zum WM-Erfolg
Die Vorbereitung war mit einigen Lehrgängen intensiv, die Form passt: Die deutsche Para-Badminton-Nationalmannschaft reist voller Motivation zur Weltmeisterschaft ins britische Stoke Mandeville – und damit an einen traditionsreichen Ort. Schließlich fanden 1948 die ersten Sportspiele für Menschen mit Behinderung – die sogenannten Stoke Mandeville Games, organisiert vom deutschstämmigen Neurologen Sir Ludwig Guttman – hier statt.
Nun möchte das zehnköpfige deutsche Team auf der Insel Erfolge feiern, und zwar vom 10. bis 13. September 2015. Und die Chancen auf Medaillen stehen gut. Allen voran für den mehrfachen Weltmeister Thomas Wandschneider, der auch in diesem Jahr wieder in Einzel, Mixed und Doppel auf Titeljagd gehen möchte. Daneben räumt Cheftrainer Michael Mai in der Startklasse der Fußgänger Peter Schnitzer/Katrin Seibert im Mixed, Jan-Niklas Pott im Doppel sowie Tim Haller und Pascal Wolter im Einzel gute Medaillenchancen ein. Bei den Rollstuhlfahrern will es das Mixed-Team Valeska Knoblauch/Young-Chi Mi und das Damen-Doppel Valeska Knoblauch/Elke Rongen aufs Podium schaffen. Knoblauch und Rongen rechnen sich auch im Einzel Chancen auf Edelmetall aus. „Wir haben ein gutes und erfahrenes Team vor Ort. Fast alle Teilnehmer haben schon eine WM-Medaille gewonnen“, sagt Mai. Seine Premiere feiert hingegen Nils Boening. Für den 16-Jährigen gilt es zunächst, bei seinem ersten großen Turnier Erfahrungen zusammen.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei neben der akribischen Vorbereitung in den sogenannten „Game Plans“. „Dabei handelt es sich um Spielmuster, die eine bestimmte Schlagfolge beschreiben. Diese Kategorisierung in Handlungsmuster soll vor allem während großer Turniere die Kommunikation zwischen uns Trainern und den Athleten erleichtern“, erklärt Michael Mai, der auf 25 Jahre Erfahrung als Badmintontrainer zurückgreifen kann und im niedersächsischen Badmintonverband tätig ist, die Maßnahme.
Die Weltmeisterschaft ist für das deutsche Team der Saisonhöhepunkt in diesem Jahr. Ein weiteres Highlight liegt zwar noch in weiter Ferne, ist allerdings dennoch in den Hinterköpfen präsent: 2020, bei den Spielen in Tokio, wird Para-Badminton erstmals zum Programm der Paralympics gehören. Und bei der WM geht es neben Medaillen zudem noch um die ersten Weltranglistenpunkte nach Bekanntgabe der Aufnahme von Badminton als paralympische Sportart.
Das deutsche WM-Aufgebot: Valeska Knoblauch, Young-Chin Mi, Elke Rongen, Thomas Wandschneider (Rollstuhl/WH1), Pascal Wolter (Fußgänger/SL3), Peter Schnitzer, Nils Boening, Tim Haller, Jan-Niklas Pott und Katrin Seibert (Fußgänger/SL4).