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Martina Willing holt erstes Gold für Deutschland

Martina Willing freut sich über ihren Erfolg

Bei den IPC-Weltmeisterschaften der Leichtathleten im französischen Lyon holt Martina Willing (SC Potsdam) im Kugelsoßen (9,03m) die erste Goldmedaille für die deutsche Mannschaft.

Bei heißen Temperaturen im Stadion Rhone wuchs die Brandenburger Athletin über sich hinaus. Den von ihr aufgestellten WM-Rekord der Klasse F 56 von 8,22m aus dem Jahr 2011 übertraf sie beeindruckend um 81cm, was Weltspitze aus der Position vom Wurfstuhl bedeutet, da sie bei der Beschleunigung des Wettkampfgerätes ohne Beine auskommen muss. In der kombinierten Klasse F55/56/57 kam Marianne Buggenhagen (F55) auf den 4. Platz nach Punktwertung. „Nach einer Schulteroperation im Dezember fehlt mir noch die Kraft, für das Kugelstoßen, ich muss das akzeptieren, auch wenn es mir schwer fällt“, so die sympathische Berlinerin, die ihre Chancen bei dieser WM eher im Diskuswerfen sieht. Für Martina Willing ist es der 63. Internationale Medaillenerfolg. Mit Blick auf eine erfolgreiche, lange Karriere, dankte Sie für die gute Betreuung am Paralympischen Trainingsstützpunkt und am Olympiastützpunkt in Cottbus. Vor Ort und zu Hause betreut sie Bundestrainer Ralf Paulo, der voll des Lobes für seine Musterschülerin ist: „Die super Leistung ist unter anderem ohne die persönliche Betreuung durch Petra Ritter nicht denkbar, denn Martina meistert ihren Sportalltag mit dem Doppelhandicap Querschnittlähmung und Sehbehinderung, ein enormer Aufwand, der sich wieder gelohnt hat. Erstmals hat Martina im Wettkampf die Schallmauer von neun Metern durchbrochen und das sogar zwei Mal, eine enorme Leistung, die uns alle Happy stimmt".

Mathias Mester wurde im Kugelstoßen der kleinwüchsigen Athleten (Klasse F41) Vierter. „Mit der Leistung und der Platzierung als Einstieg in die Weltmeisterschaften bin ich sehr zufrieden“, sagte der Athlet am Abend. Der Schwerpunkt liegt für Mathias klar auf dem morgigen Speerwurfwettkampf, bei dessen Medaillenvergabe er gerne ein Wörtchen mitreden möchte, so seine Blocktrainerin Steffi Nerius.

Sowohl der Rennrollstuhlfahrer Marc Schuh (400m T54), als auch Läuferin Maria Seifert (200m T37) qualifizierten sich für die Finalläufe. Der für den TV Herkenrath startende Marc Schuh belegte mit einem sehr schönen und runden Rennen den 3. Platz im zweiten Semifinale in Saisonbestleistung von 48,47sec., was ihm mit Bahn sieben eine gute Ausgangsposition für das heutige Finalrennen um 19.28 Uhr bescherte.

Das Vorläufe alles andere als langweilig sein können, bewiesen die Damen der Startklasse T37 über 200m. Maria Seifert, bei den Paralympischen Spielen in London noch Bronzemedaillengewinnerin, kam nach Saisonbestleistung gerade noch ins Finale, für das sich die Französin Mandy Francois-Elie mit einem phantastischen Weltrekord von 28,35sec. qualifizierte. Angereist mit einer Bestleistung von 29,25 sec., verbesserte sie den 13 Jahre alten Weltrekord der Australierin Lisa Mcintosh um sieben Hundertstelsekunden.

Die WM in Lyon dauert bis zum kommenden Sonntag, es nehmen 1.100 Athleten aus 98 Ländern teil.

Quelle: Marion Peters, Ergänzungen DBS