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Markus Rehm ist Behindertensportler des Jahrs 2014
Markus Rehm (26, TSV Bayer 04 Leverkusen)
Die Wahl zum Behindertensportler des Jahres ist für Markus Rehm die Krönung eines erfolgreichen Jahres: „Ich freue mich, dass ein für mich herausragendes Jahr 2014 mit dem Titel des Behindertensportlers des Jahres gekrönt wird und danke allen, die mich gewählt haben. Auch diesen Titel werde ich nutzen, um meinen Beitrag zum inklusiven Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung im Sport und in der Gesellschaft weiter voranzubringen.“
Der gebürtige Göppinger sorgte in diesem Jahr für einen Paukenschlag, in dem er bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften gegen die nicht behinderten Sportler antrat und mit einer sensationellen Weite von 8,24 Metern gewann. Damit verbesserte er zudem seinen eigenen paralympischen Weltrekord um 29 Zentimeter und sprang als erster paralympischer Athlet über acht Meter. Weil er vom Deutschen Leichtathletik-Verband aber nicht für die Europameisterschaften nominiert wurde, löste er eine bis heute andauernde Diskussion aus und rückte die Inklusion in das Licht der Öffentlichkeit. Bei den Europameisterschaften des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Swansea 2014 siegte er im Weitsprung und kam über 100 Meter auf den Bronzerang.
Markus Rehm war als Jugendlicher ein begeisteter Wakeboarder. Mit 14 Jahren wurde er jedoch von einem Motorboot überfahren und verlor daraufhin sein rechtes Bein unterhalb des Knies. Ein Jahr später erhielt er seine erste wasserfeste Prothese und unternahm erste Versuche auf dem Wakeboard, wobei es jedoch Probleme mit der Bindung gab. Zusammen mit seinem Vater bastelte er so lange an der Bindung, bis er 2005 seine ersten Tricks auf dem Wasser wieder ausführen konnte und deutscher Vize-Jugendmeister wurde. Weil er sich ständig mit seiner Prothese auseinandersetzen musste, wurde er auf den Beruf des Orthopädiemechanikers und Bandagisten aufmerksam. 2009 legte er seine Gesellenprüfung ab und wurde mit seinem Gesellenstück Landessieger. Drei Jahre später schaffte er seine Meisterprüfung.
Sportlich hatte sich Markus Rehm in der Zwischenzeit der Leichtathletik zugewendet. 2009 feierte er bereits bei den Junioren den Gewinn der Weltmeisterschaft im Weitsprung und in der 4x100-Meter-Staffel. Bei den Männern stehen die WM-Titel im Weitsprung 2011 und 2013 sowie eine Goldmedaille im Weitsprung und Bronze in der Staffel bei den Paralympischen Spielen in London 2012 ganz oben in der Erfolgsliste. Das nächste Großereignis führt ihn wieder zurück ins Wasser: TV-Moderator Stefan Raab hat ihn zum TV Total Turmspringen eingeladen.