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Junioren-WM: Deutschland gewinnt 15 Medaillen
Fünf Mal Gold, fünf Mal Silber, fünf Mal Bronze, dazu etliche persönliche Bestleistungen und sechs deutsche Rekorde: Das ist die Bilanz der deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten zum Ende der ersten IPC-Junioren-Weltmeisterschaft im schweizerischen Nottwil.
„Ich bin super zufrieden“, resümierte Cheftrainerin Helena Pietsch, „zehn von 17 Athleten konnten eine Medaille holen und dabei haben alle beeindruckende Leistungen gezeigt.“ Auch organisatorisch war die erste Junioren-Weltmeisterschaft, die das Internationale Paralympische Komitee (IPC) selbst ausgetragen hat, ein großer Erfolg, nachdem früher immer der Rollstuhl- und Amputiertensportverband IWAS Ausrichter war. „Das hatte eine ganz andere Qualität, es waren viel mehr Athleten da. Andere Nationen haben sogar Sportler geschickt, die schon in London bei der WM Medaillen geholt haben, also richtig gute Leute“, sagte Pietsch. Bei der Abschlussfeier verkündete das IPC dann auch schon, dass die nächste Junioren-WM 2019 wieder in Nottwil stattfinden solle, möglicherweise ist das IWAS-Event dann in den geraden Jahren.
In zwei Jahren könnte das Team dann wieder gute Chancen auf Medaillen haben, schließlich gehörte ein Großteil der deutschen Sportler noch zur U18-Klasse. Dort wurden auch fünf Gold-, vier Silber- und vier Bronzemedaillen gewonnen, was im U18-Medaillenspiegel Rang vier hinter den USA, Australien und dem Iran bedeutete. Zieht man die U20-Klasse hinzu, lag Deutschland auf Rang zehn im Gesamtklassement.
Fleißigster Medaillensammler war dabei Phil Grolla, der mit dem Diskus und der Kugel Gold mit deutschem Rekord gewann, über 100 Meter Silber zu Silber sprintete und über 200 Meter Bronze holte. Charleen Kosche darf sich nach dem Sieg mit dem Diskus und der Kugel ebenfalls Doppel-Weltmeisterin nennen. Die fünfte Goldmedaille ging an Weitspringerin Annegret Schneider – bei noch sehr heißen Bedingungen. „Bei der Abschlussfeier haben sie gesagt: Wir haben uns Sonne gewünscht – und brütende Hitze bekommen“, sagte Pietsch und lachte. Lediglich am letzten Tag sorgte Regen dafür, dass es wieder abkühlte.
Felix Krüsemann hinderte das nicht daran, über 800 Meter mit deutschem Rekord zu Bronze zu laufen – in einer Zeit, die die WM-Norm für London bedeutet hätte. Julia Würthen unterbot die bisherige deutsche Bestzeit gleich auf drei Strecken, und zwar über 200, 400 und 800 Meter - nur eine Medaille blieb ihr verwehrt. Bei Trainerin Helena Pietsch überwog in jedem Fall das Positive zum Abschluss: „Wir hatten einen super Teamgeist und ebenso ist es total erfreulich, dass fast alle an ihre Bestleistungen herangekommen sind.“
Die Medaillen im Überblick:
Gold: Phil Grolla (Kugel, Diskus), Charleen Kosche (Kugel, Diskus), Annegret Schneider (Weitsprung)
Silber: Tristan Ademes (100m, 200m), Leonie Düring (Weitsprung), Phil Grolla (100m), Dennis Rill (Weitsprung)
Bronze: Franz Koalick (200m), Felix Krüsemann (800m), Phil Grolla (200m), Lukas Schwechheimer (Diskus), Jonas Winkeler (Weitsprung)