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Sieben Welt- und vier Europarekorde bei der IDM

Die kleinwüchsigen Speerwerfer um Matthias Mester haben Spaß bei der IDM Leichtathletik in Berlin.
Die kleinwüchsigen Speerwerfer haben Spaß © IDM 2015/Hartmann

In Berlin sind am Sonntag die 37. Internationalen Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik der Menschen mit Behinderungen zu Ende gegangen. Nach 216 Entscheidungen in allen Disziplinen und Startklassen stehen sieben Welt- und vier Europarekorde zu Buche. Insgesamt waren von Freitag bis Sonntag 544 Sportlerinnen und Sportler aus 38 Nationen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark am Start.

Für die Leverkusenerin Vanessa Low gingen die Internationalen Deutschen Meisterschaften mit einer Verletzung und einem abgebrochenen Rennen zu Ende. Über 200m musste sie 70 Meter vor der Ziellinie aufgeben. Vanessa Low: „Bei mir ist eine ältere Zerrung wieder aufgebrochen, was auf den kühlen Wind hier im Stadion zurückzuführen ist. Es ist keine schwerwiegende Verletzung, das ist die Hauptsache für mich.“

Die Italienerin Martina Caironi beendete das selbe Rennen mit neuem Weltrekord in Startklasse T42: So schnell wie die 31,73 Sekunden auf 200m ist noch keine Frau nach einer Oberschenkelamputation gelaufen. Damit verbesserte Martina Caironi ihre eigene erst eine Woche alte Weltbestleistung um 56 Hundertstel Sekunden. Sie hält nun drei Weltrekorde über 100m, 200m und im Weitsprung (gemeinsam mit Vanessa Low).

Alle Weltrekorde der 37. IDM Leichtathletik 2015 im Überblick:

  • Daniel Scheil (BVS Weiden) verbesserte die bisherige Bestleistung der Startklasse F33 im Speerwurf aus dem Rollstuhl auf 26,96 Meter.
  • Wladimir Sviridov (Russland) stieß die Kugel in der Startklasse F36 auf 15,21 Meter und verbesserte den bisherigen Weltrekord um 28 Zentimeter.
  • Diskuswerfer Bartos Tyszkowski (Polen) schleuderte den Diskus in der Startklasse F41 auf 44,36 Meter – ebenfalls Weltrekord.
  • Im Weitsprung gelang dem Russen Evgeni Torsunov in der Startklasse T36 (Bewegungsstörung) mit einem Satz auf 5,66 Meter der weiteste Sprung der Welt.
  • Ebenfalls im Weitsprung ist die Russin Margarita Goncharova mit 5,22 Meter in der Startklasse T38 neue Weltrekordhalterin.
  • Die Italienerin Martina Caironi verbesserte am Sonntag ihre eigene Bestleistung über 200m auf 31,73 Sekunden.
  • Im Finale über 200m korrigierte mit Evgenii Shvetcov ein weiterer Athlet aus Russland einen Weltrekord in der Startklasse T36 auf 24,45 Sekunden.

Die Sprinterinnen Martina Caironi (Italien), Ilse Hayes (Südafrika) und Janne Engeleiter (BPRSV Cottbus).
Gute Laune auch bei den Sprinterinnen © IDM 2015/Hartmann

Veranstalter Klaas Brose vom Behinderten-Sportverband Berlin: „Wir sind sehr zufrieden mit der Veranstaltung und haben uns auch durch die zum Teil widrigen Witterungsverhältnisse nicht aus dem Konzept bringen lassen. Für viele unserer Gäste aus 38 Nationen wurden sportliche Wünsche wahr. Es gab persönliche Bestleistungen, Rekorde und Medaillen zu feiern. Ich bin sicher, dass die IDM 2015 auch eine sehr gute Werbung für die Sportmetropole Berlin waren.“

Organisationsleiter Dr. Ralf Otto: „Wir haben tolle sportliche Leistungen gesehen, obwohl es insbesondere aus den Reihen der deutschen Sportlerinnen und Spiele viele verletzungsbedingte Absagen gab. Natürlich hätten wir unserem Publikum gerne Stars wie Markus Rehm oder Heinrich Popow präsentiert. Aber es ist schon toll zu sehen, wie beispielsweise die Italienerin Martina Caironi ihren Weltrekord über 200m auf die Bahn trommelte. Aus Berliner Sicht sind natürlich die Erfolge von Marianne Buggenhagen im Kugelstoßen und mit dem Diskus sowie von Rahim Nagibulla im Rennrollstuhl über 100, 200, 400 und 800 Meter erfreulich. Besonders happy bin ich als Präsident des Paralympischen Sportclubs aber über die Leistungen von Ali Lacin über 100 und 200 Meter bei seinem ersten internationalen Wettkampf.“

Quelle: Claus Frömming, i.A. des Behinderten-Sportverbandes Berlin