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Gold mit Weltrekord für Birgit Kober

Birgit Kober

Paralympicssiegerin Birgit Kober (TSV Bayer Leverkusen) gewinnt mit neuem Weltrekord (27,45m) im Speerwurf die Goldmedaille bei der IPC-Weltmeisterschaft im französischen Lyon. „Einerseits freue ich mich über meinen Sieg mit Weltrekord, andererseits fühlte ich mit, wenn Konkurrentinnen weinend neben mir stehen, weil sie einfach nicht nachvollziehen können, warum ihre Würfe ungültig gegeben wurden. Das Regelwerk ist etwas kompliziert, es scheinen nicht alle zu verstehen. Bedauerlich für Athleten und Zuschauer, wenn ständig rote Flaggen gehoben werden“, so die frisch gekürte Weltmeisterin. Den von ihr mit 27,03m gehaltenen Weltrekord verbesserte sie auf 27,45m.

Mit Marie Brämer–Skowronek und Frances Herrmann standen zwei weitere deutsche Athletinnen im Wettbewerb. Lange Zeit lag Marie auf dem Silberrang, bevor sie von der Finnin Marjaana Heikkinen mit 20,79 noch verdrängt wurde. Zuerst flossen Tränen, dann folgte Zufriedenheit und Stolz für den dritten Platz. „Die Leistung von 19,74m sind den Bedingungen entsprechend positiv zu bewerten, es war heiß und aufregend.“ Nach dem Überraschungssilber von London ist sie mit ihrer ersten WM-Medaille in der Weltspitze angekommen, darauf lässt sich Richtung Rio gut aufbauen. Mit 22 Jahren ist Marie noch eine junge Athletin, die weitere Erfahrungen braucht. Mit diesem Wettkampf und dieser Medaille hat sie sich eine gute Basis dafür geschaffen“, zieht ihr Trainer Christian Wischer(Haldensleben), ein positives Fazit. Frances Herrmann vom BPRSV Cottbus warf mit 18,40m im Bereich ihrer aktuellen Möglichkeiten und belegte den sechsten Platz.

tl_files/bilder/Sportarten/Leichtathletik/20130723-DSC_0136.jpgZweite Plätze scheint Claudia Nicoleitzik (TV Püttlingen) gepachtet zu haben – auch heute blieb die Saarländerin ihrer Serie treu und sicherte sich  mit Saisonbestleistung von 31,69 sec. Platz zwei in der Entscheidung der Klasse T36 über 200m. „Nach dem Lauf war Claudia total fertig, sie hat bei der Hitze alles gegeben, Claudia ist eben eine Kämpferin“, lobte Heimtrainerin Evi Raubuch (Saarbrücken), ihre 23-jährige Sprinterin.

 

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Der Leverkusener Heinrich Popow, gewann seine zweite WM-Medaille, heute wurde es Bronze über 200m in 26,02 sec. “Der Platz geht in Ordnung, allerdings hätte ich gern eine Zeit mit der 25 vor dem Komma erreicht, der Gegenwind von 2,7 m/s vereitelte das leider. Jetzt habe ich richtig Lust auf das 100m – Finale am Freitag, da geht noch was“, so der Paralympicsieger von London. Ebenfalls zufrieden zeigte sich sein Leverkusener Vereinskollege David Behre, der in der Klasse T43 über 100m Platz fünf in der sehr guten Zeit von 11,96 belegte. Er startet noch über 400m in Lyon.

 

Der Berliner Niels Stein konnte sich im 100m Finale der Klasse T35 gegenüber dem Vorlauf nicht steigern und belegte in 13,68sec. Platz sechs.

Marc Schuh vom TV Herkenrath gewann sein Semifinale in 25,23sec. und startet im morgigen Finale.

Erstmals in der Geschichte der IPC-Weltmeisterschaften überhaupt, sind Athleten mit mentaler Behinderung in den Disziplinen Kugelstoßen, 1500m-Lauf und Weitsprung am Start. Einzig Sebastian Vogt vom LAV Rostock konnte die anspruchsvollen Normen erfüllen. Schon lange fieberte er seinem WM-Start im Weitsprung der Klasse F20 entgegen, heute stand er in einem Feld von 17 Teilnehmern. Insgesamt reicht es mit einer Weite von 6,01m noch nicht ganz für das Finale der letzten acht, aber mitgenommen hat er viele Erfahrungen und Motivation für weitere Ziele. Blocktrainerin Sandra Hainichen aus Schleswig Holstein war alles andere als unzufrieden. „Für den ersten Start bei  Weltmeisterschaften galt es viele Eindrücke zu verarbeiten und den Fokus nicht zu verlieren, Sebastian hat das klasse gemacht und braucht weitere internationale Starts, um sich zu entwickeln“.

Das Deutsche Team liegt derzeit mit 16 Medaillen auf Rang sechs der Medaillenwertung, noch vor China. Bei 98 teilnehmenden Ländern schon jetzt ein erfreulicher Zwischenstand.

Weitere Informationen unter www.paralympic.org/events/lyon2013

 

Quelle: Marion Peters, Ergänzungen DBS

Fotos: Ralf Kuckuck, DBS-Akademie