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Goalballnationalmannschaft für Paralympics qualifiziert

Deutsche Goalballnationalmannschaft
Deutsche Goalballnationalmannschaft © Andreas Henke

Großer Jubel bei Deutschlands Goalballern: Das Team von Cheftrainer Johannes Günther wird 2016 bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro starten und hat sich damit einen der zehn begehrten Startplätze gesichert. Dies gelang über die IBSA World Games, bei denen drei Startplätze für Rio vergeben wurden. Doch erst durch den Sieg Chinas bei den Asienmeisterschaften stand die Paralympics-Qualifikation endgültig fest.

Das Jahr 2015 entwickelt sich so langsam zum absoluten Erfolgsjahr für den Goalball in Deutschland, speziell für die deutschen Herren. Nachdem die männliche U19 Anfang August bei den IBSA World Youth Championships Weltmeister wurde, folgte nun das vielleicht noch viel größere Highlight, denn seit Athen 2004 ist man endlich wieder für die Paralympics qualifiziert. Aber von vorne: Nach zwei Vorbereitungsturnieren in Schweden und Litauen fanden Anfang Mai in Seoul/Korea die IBSA World Games statt, bei denen drei Startplätze für Rio unter den insgesamt sechszehn qualifizierten Teams vergeben wurden. Nach überstandener Gruppenphase verlor die deutsche Mannschaft im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Litauen und sicherte sich letztendlich hinter China, Türkei und Schweden den fünften Platz.

Spielszene EM
Spielszene EM © Andreas Henke

„Normalerweise muss dieses Turnier chronologisch das letzte und nicht das erste Turnier im Jahr vor den Paralympics sein“, erklärt Nationaltrainer Johannes Günther das offizielle Qualifikationsverfahren. „Da im Anschluss noch die jeweiligen Kontinentalmeisterschaften anstanden, mussten wir somit hoffen, dass China und eins der drei Teams aus Europa sich ihren Startplatz als Kontinentalmeister sichern, sodass wir nachträglich in der Platzierung aufrücken“, ergänzt der Marburger weiter. Einen Monat später geschah dann genau das, als die Türkei überraschend in Kaunas gegen Finnland, den amtierenden Paralympicssieger und Bezwinger der deutschen Mannschaft, das Finale gewann und Europameister wurde. Somit begann innerhalb der deutschen Mannschaft der Traum von Rio weiter zu wachsen, bis letztendlich Anfang November die Asienmeisterschaften stattfanden. „Wir rechneten mit einem Vierkampf zwischen Japan, Korea, China und Titelverteidiger Iran“, der laut Günther auch als Favorit ins Turnier ging. Schließlich fanden sich diese Mannschaften auch alle im Halbfinale wieder. „Letztendlich ist ein Turnier, bei dem es für einen selbst um so viel geht, man aber nicht aktiv ins Geschehen eingreifen kann“ noch viel nervenaufreibender, als wenn man selbst sein Schicksal in der Hand hat“ ergänzt Stefan Weil, der zusammen mit Johannes Günther die deutschen Herren trainiert.

Als am Finaltag dann morgens feststand, dass China als Asienmeister nach Rio fährt und man selbst nun als Drittplatzierter des Qualifikationsturniers einen direkten Startplatz erhält, kannte der Jubel innerhalb der Mannschaft keine Grenzen. Nach den World Games, den Europameisterschaften und der erfolgreichen Junioren-Weltmeisterschaft wollten die deutschen Herren ursprünglich Ende November mit einem Turnier in Madrid das Jahr so abschließen, nun läutet dieses Turnier aber gleichzeitig den Beginn der Vorbereitung auf die Paralympics im nächsten Jahr ein, was die Mannschaft aber sicherlich gerne in Kauf nimmt.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.goalball.de.

 

Startplätze Paralympics:

  1. Gastgeber: Brasilien
  2. WM: Finnland
  3. WM: USA
  4. Afrika: Noch offen (Ende November)
  5. Amerika: Kanada
  6. Asien: China
  7. Europa: Türkei
  8. Qualiturnier: Litauen
  9. Qualiturnier: Schweden
  10. Qualiturnier:  Deutschland