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Eurobasketball-Finale bringt Wachablösung in Europa

56:57-Finalniederlage gegen Erzrivale Niederlande

Duell der #4 zwischen Mareike Adermann (#4) und Inge Huitzing (#4). Foto: Uli Gasper

Über 3.000 begeisterte Zuschauer in der Eissporthalle Frankfurt am Main und eine überragende Marina Mohnen haben nicht ausgereicht, um die Wachablösung bei der Eurobasketball 2013 zu verhindern. Im EM-Endspiel unterlag der achtfache Europameister und Titelverteidiger Deutschland den niederländischen Damen in einem hochdramatischen Endspiel hauchdünn mit 56:57 (11:14/23:25/37:42). Bronze ging an Großbritannien, dass im Spiel um Bronze Frankreich mit 60:39 bezwang.

Es war der erwartete Showdown zweier Weltklasseteams, die sich ein packendes Duell vor großer Kulisse lieferten. Zu Beginn hatte zunächst der Titelverteidiger den besseren Start und führte durch Kapitän Mohnen mit 11:8 (8.). Doch in der Folge kam der selbstbewusste Herausforderer immer besser ins Spiel. Insbesondere die Niederländerin Inge Huitzing, die im zweiten Viertel das 16:11 (11.) für ihre Farben erzielen konnte, wurde zur späteren Matchwinnerin und avancierte mit Marina Mohnen zu den prägenden Spielerinnen des EM-Finales 2013.

Unterdessen behauptete der Gast aus den Niederlanden trotz einer ohrenbetäubenden Geräuschkulisse die Führung bis zum 25:38 (26.) aus deutscher Sicht durch Cher Korver. Doch diese vermeintliche Vorentscheidung war letztendlich nur der Weckruf für die Mannschaft von Bundestrainer Holger Glinicki. Als Mareike Adermann kurz vor dem Ende des dritten Viertels den 33:39-Anschluss (29.) herstellte, stand die Eissporthalle Kopf und die Gastgeberstadt machte ihrem Motto „Frankfurt dreht am Rad“ alle Ehre. Doch Oranje wehrte sich vehement gegen eine Wende im Spiel und behielt bis zum 56:51 (37.) die Nase knapp vorne.

In den Schlusssekunden war dann die Spannung kaum mehr zu überbieten, als Johanna Welin 13 Sekunden vor der Schlusssirene den 55:56-Anschluss erzielen konnte. Nach einem erfolgreicher Freiwurf für die Niederlande hatte ganze 0,5 Sekunden vor dem Ende dann Annika Zeyen die Chance mit zwei weiteren Freiwürfen das deutsche Team in die Verlängerung zu retten, doch ihr erster Versuch fand leider nicht sein Ziel, auch wenn die spielentscheidenden Szenen längst in Viertel zwei und drei stattfanden.

„Wir haben heute über weite Strecken nicht richtig ins Spiel gefunden und es auch nicht geschafft uns dorthin zurück zu kämpfen. Auch wenn es am Ende noch einmal sehr spannend wurde, muss ich anerkennen, dass die Niederlande heute verdient gewonnen hat“, gab sich Bundestrainer Glinicki in seinem Fazit als fairer Sportsmann.

Deutschland: Marina Mohnen (28, Köln 99ers), Gesche Schünemann (7/1 Dreier, Hamburger SV), Annika Zeyen (7, University of Alabama/USA), Mareike Adermann (4, University of Wisconsin/USA), Anne Brießmann (4, Mainhatten Skywheelers), Edina Müller (4, Hamburger SV), Johanna Welin (2, RBB München), Annabel Breuer (RSV Lahn-Dill), Heike Friedrich (Mainhatten Skywheelers), Anna Gerwinat (n.e., ALBA Berlin), Maria Kühn (n.e., Mainhatten Skywheelers), Maya Lindholm (n.e., Hamburger SV).

Niederlande: Inge Huitzing (24), Cher Korver (18), Mariska Beijer (6),  Jitske Visser (2), Roos Oosterbaan (3), Barbara van Bergen, Lucie Houwen (n.e.), Saskia Pronk (n.e.), Sanne Timmerman (n.e.), Wendy van der Wal (n.e.), Wanda Zandbergen (n.e.).

Quelle: Andreas Joneck