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Tischtennis: INAS erweitert Klassifizierungssystem

Ein stärker auf die Athleten zugeschnittenes Klassifizierungssystem für Tischtennisspieler wird von der INAS-FID, dem Internationalen Verband für den Sport von Menschen mit geistiger Behinderung, entwickelt. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass die sportliche Leistung weniger vom IQ abhängt als von Faktoren wie z.B. „zusätzliche physische/sensorische Beeinträchtigungen“. Dieser Ansatz soll eine breitere Teilnahme an internationalen Sportereignissen gewährleisten.

Nach einem Antrag des Deutschen Behindertensportverbands von 2013 hat die INAS-FID als Internationaler Verband für den Sport von Menschen mit geistiger Behinderung zwei Jahre an der Erweiterung des Klassifizierungssystems im Tischtennis gearbeitet. Für die umfangreiche Arbeit, die im Sinne des DBS-Antrags erfolgt ist, bedankte sich der Vizepräsident Leistungssport des DBS, Dr. Karl Quade, bei Prof. Dr. Jane Burns und dessen Arbeitsgruppe. Speziell stellte er heraus, dass die INAS-FID eine auf Athleten zentrierte Organisation sein muss. 

Mit Unterstützung des Governing Boards von INAS wurden umfangreiche Aspekte einer möglichen weiteren Klasse oder zusätzlicher Klassen untersucht und bei der diesjährigen Konferenz und Mitgliederversammlung der INAS-FID vom 10. bis 13. April 2015 in Sheffield (GB) präsentiert. Prof. Dr. Jane Burns von der Universität Canterbury (GB) berichtete, dass dazu auch Untersuchungen an aktuellen INAS-Athletinnen/Athleten sowie an Breitensportlerinnen/Breitensportlern durchgeführt wurden.

Das aktuelle Klassifizierungssystem soll jedoch nicht geändert werden, mögliche Erweiterungen sollen ergänzt werden. Hierbei handelt es sich nicht um eine einfache Einführung einer weiteren IQ-Grenze. Stattdessen sollen in den kommenden Jahren alternative Kriterien erarbeitet und validiert werden und Pilotprojekte in Individualsportarten initiiert werden.