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Deutschland verliert kleines Finale
Im heutigen Spiel um Platz drei der Blindenfußball-EM, in welchem es nicht nur um den Sprung auf das EM-Treppchen ging, sondern auch um den dritten europäischen Platz bei der nächstjährigen Blindenfußball-WM, mussten sich die Manschaft um Chefcoach Ulrich Pfisterer im Sechsmeterschießen der türkischen Nationalmannschaft geschlagen geben.
Anders als in den bisherigen Spielen konnten die Deutschen nicht die gewohnte Feldüberlegenheit und Torgefahr aufbauen. In der ersten Hälfte gelang Stürmer Vedat Sarikaya zwar ein Pfostenschuss, ansonsten verlief die Partie jedochw eitgehend torchancenarm. Problematisch war allerdings die sehr früh erreichte Teamfoulgrenze bei den Deutschen. Den fälligen Achtmeter parierte Torwart Enrico Göbel. Auf deutscher Site konnte Mulgheta Russom sogar drei Mal an den Punkt treten, vergab diese Chancen jedoch.
In der zweiten Halbzeit wurde Keeper Göbel schon sehr früh bei einem gegebenen Sechsmeter geprüft, den er souverän hielt. Deutschland versuchte sich nun auch mit Kofi Osei in der Offensive stärker einzubringen, kam aber nicht gefährlich vors Tor. Kurz vorm Abpfiff erhielt Mulgheta Russom zudem sein fünftes persönliches Foul und wurde von Taime Kuttig ersetzt. Bis zum Abpfiff passierte nichts mehr, sodass es zum Sechsmeterschießen ging. Fürs deutsche Team trat zunächst Kofi Osei an den Punkt. Der türkische Torwart hielt den Schuss. Gleiches tat Enrico Göbel mit dem ersten Schuss der Türken. Taime Kuttig setzte seinen Sechser knapp links vorbei und im Anschluss vergab auch die Türkei den zweiten Strafstoß. Ali Pektas konnte den dritten deutschen Sechser ebenfalls nicht im Tor unterbringen. Die Türkei, deren bester Strafstoßschütze genau wie bei Deutschland aufgrund fünf persönlicher Fuls schon das Spiel verlassen musste, brachte den letzten Sechsmeter im Tor unter. Damit war bei der Türkei die Freude groß und das deutsche Team sah sich nach einer bärenstarken Vorrunde am Ende auf dem vierten Rang bei der Euro 2013 wieder.
Die Momente der Niedergeschlagenheit, der Trauer, des Nichtbegreifens dauerten viele Minuten. Doch so ist nun einmal dieser Fußball, den wir alle so lieben und weswegen wir ihn so intensiv betreiben. Emotionen gehören dazu, auch wenn das nicht die Sorte von Emotionen sind, die man gerne miterleben möchte – als Spieler nicht, als Trainer und Betreuer nicht und gemeinsam als Team erst recht nicht.
Was bleibt zu sagen, wenn die letzten zwei Spiele eines Turniers verloren werden? Diese Mannschaft, die hier den Blindenfußball Deutschlands vertreten und repräsentiert hat, hat gezeigt, dass sie nicht nur mit den vermeintlich Großen Europas mithalten kann, sondern sie auch besiegen und zu Höchstleistungen zwingen kann. Darauf lässt sich für die kommenden Jahre aufbauen und die gesamte Mannschaft hofft, dass das alle Fans und Unterstützer auch zu schätzen wissen und dem Team weiterhin die Daumen drücken werden.