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Deutschland gewinnt Bronzemedaille bei EM

Die deutschen Herren freuen sich über Bronze bei der EM

Die deutsche Sitzvolleyball Nationalmannschaft sicherte sich bei der Europameisterschaft in Polen im Spiel gegen die Ukraine die Bronzemedaille. Mit  einem deutlichen 3:0-Sieg erreichte das Team von Rudi Sonnenbichler  den anvisierten Platz auf dem Treppchen.

Beide Mannschaften, die sich bei der letzten EM 2011 in Holland auch um die Plätze drei und vier stritten - und sich dann im Frühjahr 2012 in Ägypten im entscheidenden Qualifikationsspiel um die letzte Fahrkarte zu den Paralympics in London ebenfalls gegenüber standen, starteten im 1. Satz äußerst nervös. Eine schnelle sechs Punkte Führung der Deutschen war bereits beim 10:10 wieder dahin, und bis 19:21 führten die Ukrainer stetig mit einem bis zwei Punkten. Erst eine gute Aufschlagleistung durch den Routinier Thomas Renger und den daraus resultierenden wenig druckvollen Angriffen auf ukrainischer Seite waren letztendlich die Gründe, die zum Satzgewinn von 25:20 führten.

Nach diesem Satzgewinn glaubten die lautstark anfeuernden deutschen Schlachtenbummler, dass nun etwas mehr Ruhe und Sicherheit in das Spiel der Männer um Spielführer Alex Schiffler einkehren würde. Doch weit gefehlt! Beim Stande von 2:9 musste Bundestrainer Rudi Sonnenbichler eine Auszeit nehmen und einige spieltaktische Umstellungen vornehmen. Der Erfolg stellte sich langsam ein, Punkt für Punkt verringerte sich der anfängliche 8-Punktevorsprung - und kurz nach der 2.technischen Auszeit konnte beim Stande von 19:18 erstmals eine deutsche Führung herausgespielt werden. Wieder waren es sehr gute, spieltaktisch extrem platzierte Aufschläge, diesmal von Christoph Herzog, die zum Satzendstand von 25:22 führten.

Im letzten Satz der Partie gingen die Deutschen mit souveräner Angriffs- und Blockleistung  schnell in Führung und sicherten bei der 2.technischen Auszeit mit 16:7 Punkten  einen klaren 10-Punkte Vorsprung. Dieser souveräne Vorsprung war vor allem der Verdienst der beiden Zuspieler Torben Schiewe und Stefan Hähnlein, die durch fintenreiches und variables Zuspiel ihre Angreifer immer wieder in optimale Angriffsposition brachten. Im Gefühl dieser sicheren Führung ließ das druckvolle und variable Angriffsspiel auf deutscher Seite jedoch plötzlich sichtlich nach, und es wurden zu viele leichte, wenig druckvolle Lobs und Finten gesetzt, die alle von den aufopferungsvoll kämpfenden Ukrainern geholt wurden. So schmolz der scheinbar sichere 10-Punkte-Vorsprung Punkt um Punkt dahin. Beim Stande von 22:20 war es schließlich Heiko Wiesenthal, der endlich mit 2 gezielten Angriffsschlägen den ersten Satz- und Spielball für Deutschland herausspielte. Ein wuchtiger Angriffsschlag von Spielführer Alex Schiffler beendete dann das Spiel um EM-Bronze - und überglücklich lag sich die deutsche Mannschaft in den Armen, hatten sie doch ihr im Vorfeld angepeiltes sportliches Ziel, den Platz auf dem „Treppchen“ erreicht.

Das Finale gewann die Mannschaft aus Bosnien mit 3-0 gegen Russland und ist zum achten Mal in Folge Europameister.

Satzergebnisse:     GER – UKR 3:0 / 25:20, 25:22, 25:20

Stimmen zum Spiel

Rudi Sonnenbichler:

„Das sportlich angestrebte Ziel „Treppchen“ wurde erreicht, nach Bronze in LONDON 2012 ein weiterer Medaillenplatz meiner Männer! Ich freue mich für die Jungs, aber ich sehe auch , dass sich Russia & Bosnien-Herzegovina seit Olympia sportlich deutlich weiter entwickelt hat, als wir in diesem Jahr! Ich hoffe, die Spieler, die Vereine und der Verband erkennen das - und alle sind bereit bis zur WM 2014 daraus Konsequenzen zu ziehen!“

Lukas Schiwy:

„Der heutige Sieg war der mit Abstand wichtigste in diesem Turnier. Ich bin zum ersten Mal dabei - und gleich einen Podiumsplatz bei einer Europameisterschaft zu erreichen,  das ist eine herausragende Leistung, die mich mit Stolz erfüllt.“

Der deutsche Kader bei der EM: Alexander Schiffler #1, Martin Vogel #2, Thomas Renger #3, Alexander Butz #4, Stefan Hähnlein #5, Dominik Albrecht #6, Heiko Wiesenthal #7, Peter Schlorf #8, Lukas Schiwy#9, Christoph Herzog #10, Mathis Tigler #12, Torben Schiewe #13


Bundestrainer: Rudi Sonnenbichler 
Co-Trainer: Jürgen Vorsatz 
Teammanager / Pressearbeit: Jürgen Schrapp
Physiotherapeut: Nico Wolf 
Spielbeobachtung: Bernd Zimmermann

Quelle: Jürgen Schrapp