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Deutschland gewinnt 2:1 gegen England

Die erste Hürde ist übersprungen. Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Europameisterschaft 2013. Mit einem 2:1-Sieg (1:1) ist dem deutschen Team einer der vorderen zwei Plätze nicht mehr zu nehmen. Italien und die Türkei trennten sich torlos 0:0, sodass die Türkei nun morgen mit vier Punkten ins Spiel gegen Deutschland geht und Italien mit einem Zähler auf die nun bereits ausgeschiedenen Engländer mit 0 Punkten trifft.

Deutschland spielte von Beginn an deutlich ruhiger auf als im gestrigen Auftaktspiel, bestimmte das Spielgeschehen, unterband weitestgehend die englischen Spielaufbau- und Angriffsbemühungen und kam selbst zu gefährlichen Torabschlüssen. Der Startsturm, bestehend aus Taime Kuttig und Vedat Sarikaya setzten die englischen Defensivakteure mit schnellem Pressing früh unter Druck und sorgten so für den nötigen Ballgewinn für Deutschland. Nach gutem Kombinationsspiel war es dann Vedat Sarikaya, der die deutsche Mannschaft mit 1:0 in Führung schoss. Durch einige unglückliche Fouls auf deutscher Seite erreichte das Team die Foulgrenze und sah sich dem ersten Achtmeterstrafstoß gegenüber. Diesen parierte Schlussmann Enrico Göbel souverän. Weitere Angriffsbemühungen Deutschlands resultierten so kurz vorm Pausenpfiff allerdings nicht mehr in Torchancen. Jedoch bekam England 30 Sekunden vor der Halbzeitpause einen weiteren Achtmeter zugesprochen, der über den Innenpfosten im Tor untergebracht wurde. Zur Pause stand es 1:1. Der deutschen Mannschaft war bewusst, dass sie das Spiel dominierte und dass sie dies in der zweiten Spielhälfte genau so weiter machen müssten, um die Partie am Ende zu gewinnen.

In der Offensive ersetzte Ali Pektas seinen Marburger Teamkollegen Taime Kuttig. Pektas unterstützte vor allem in der Rückwärtsbewegung das Abwehrduo Alex Fangmann und “Mulle” Russom und holte, genau wie Vedat Sarikaya auf der linken Seite Deutschlands, früh einige Fouls heraus. Diese Fouls mündeten dann zwangsläufig im ersten Achtmeterstrafstoß für Deutschland in diesem Turnier. Mulle Russom trat an, doch der englische Keeper fischte die Kugel aus dem unteren Toreck. Es dauerte nicht lang, da trat Deutschlands Nummer Acht erneut zan den Achtmeterpunkt. Dieses Mal versenkte er den Ball zur 2:1-Führung für Deutschland im Netz. Ab diesem Zeitpunkt galt es insbesondere keine Fouls zu verursachen, laut und deutlich Voy zu sagen und auf sichere Art und Weise Zeit von der Uhr zu nehmen.
Dies schafften die deutschen Jungs, ließen hinten bis auf einen Fernschuss, den Enrico Göbel aus dem unteren Eck parierte, nichts mehr zu und spielten im Stile einer routinierten Mannschaft den Sieg und somit das Weiterkommen ins Halbfinale nach Hause.

Das Team und alle anwesenden deutschen Fans feierten den erstmaligen Einzug ins Halbfinale ausgelassen. Noch beim obligatorischen Auslaufen nach dem Spiel stimmte die Mannschaft Jubelgesänge an.

Eine personelle Veränderung ist fürs morgige Türkeispiel bereits klar: Vedat Sarikaya sah, nachdem er beim Schlusspfiff den Ball in die Luft geschossen hatte, die zweite gelbe Karte und wird daher morgen fehlen. Da das Spiel um 18.00 Uhr der Deutschen morgen das letzte Gruppenspiel sein wird, werden vorm Anpfiff bereits die möglichen Halbfinalgegner bekannt sein.

In der Gruppe A besiegte Frankreich Russland mit 2:1, auch wenn die Franzosen erst in der Schlussphase die zwei Tore schossen. Im zweiten Spiel trennten sich Spanien und Griechenland 1:1, sodass Spanien auf vier Punkten steht, Griechenland einen Punkt auf dem Konto hat und Frankreich wie Deutschland mit sechs Punkten bereits sicher im Halbfinale steht. Russland ist genau wie England heute ausgeschieden und wird morgen gegen Griechenland sicher wieder so kämpfen wie in den ersten zwei Partien und den Griechen das Leben schwer machen. Die Finalisten von 2011, Frankreich und Spanien, ermitteln den Gruppensieger. Bei einer Niederlage Spaniens und einem gleichzeitigen Sieg Griechenlands gegen Russland, wären Spanien und Griechenland punktgleich. Der morgige Tag birgt also noch einige Entscheidungen. Da schließlich auch die Plätze drei und vier der Gruppen über Kreuz spielen werden, gilt es sich im letzten Gruppenspiel nicht aufzugeben.

Quelle: http://nationalteam.blindenfussball.net/