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Deutscher Medaillenregen bei Tischtennis-EM
Am heutigen Montag gingen in Lignano die Einzelwettbewerbe der Europameisterschaften im Para-Tischtennis zu Ende. Die Zwischenbilanz des DBS-Teams von sechs Einzelmedaillen kann sich durchaus sehen lassen: Thomas Schmidberger holte sich in einem spannenden Finale gegen den Schweden Alexander Öhgren den Europameister-Titel, während Sandra Mikolaschek sich erneut der Weltranglisten-Zweiten Borislava Rankovic aus Serbien geschlagen geben musste. Dennoch ist der Vize-Europameisterschafts-Titel der bisher größte Erfolg einer vielversprechenden Karriere. Holger Nikelis, Thomas Brüchle, Valentin Baus und Stephanie Grebe durften sich zudem jeweils über Bronze freuen.
Dabei startete der Montag für das deutsche Team eher durchwachsen: Michael Roll (WK10), Juliane Wolf (WK8), Lena Kramm (WK9) und Marlene Reeg (WK10) verloren ihre letzten Gruppenspiele und schieden somit aus. Lediglich Steffi Grebe (WK6) konnte sich mit einem Sieg über Felicity Pickard (GBR) noch ins Viertelfinale vorkämpfen, wo sie die Mitfavoritin Antonina Khodzynksa aus der Ukraine mit einer sehr guten Leistung in vier Sätzen bezwang. Im Halbfinale musste sie dann aber die Stärke der Paralympics-Siegerin von London, RaisaChebanika (RUS), anerkennen.
Sandra Mikolaschek wollte nach ihrem Fünfsatzsieg gegen die Schwedin Lundbäck im Halbfinale nun auch ganz oben stehen und sich bei Borislava Rankovic für die Gruppenniederlage revanchieren. Tatsächlich ging die Neu-Düsseldorferin mit 1:0 in Führung, gab jedoch nach dem Satzausgleich z wei Sätze in der Verlängerung ab. Erneut lieferte sie der erfahrenen Serbin einen großen Kampf und zeigte, dass sie bereits zur absoluten Spitze Europas gehört.
Richtiges Pech hatte Holger Nikelis, der dank eines defekten Aufzuges inder Spielhalle gerade noch rechtzeitig zu seinem Halbfinale kam und nach der langen Wartezeit nicht richtig ins Spiel fand: Er musste dem Briten Rob Davies zu einem 3:1 Sieg gratulieren. In der Wettkampfklasse 3 unterlag der Berliner Jan Gürtler dem Franzosen Merrien, während Thomas Brüchle sein Viertelfinale gegen Makszin (ROU) ohne Satzverlust gewann. Im Halbfinale wurde Brüchle dann aber vom Schweden Öhgren mit einer tadellosen Vorstellung überrascht, der mit 3:0 in das Finale einziehen konnte. Dort stand Öhgren dann Thomas Schmidberger geg enüber, der zuvor weder dem Österreicher Dollmann, noch Merrien eine echte Chance gelassen hatte. Doch auch der Bayer geriet gegen den starken Schweden zunächst mit 1:2 in Rückstand, ehe er starke Nerven bewies und die Partie mit großem Siegeswillen noch zu seinen Gunsten drehte.
Valentin Baus hatte heute im Gegensatz zu gestern nicht seinen stärkstenTag erwischt: Der 17-jährige musste dem Türken Ali Ozturk zu einem glatten Sieg gratulieren. Dennoch darf sich der Nachwuchsspieler über eine super Leistung und seine erste EM-Bronzemedaille im Einzel freuen.
In den Wettkampfklassen 6 und 7 hätte es heute besser laufen können. Thomas Kusiak verlor sein Achtelfinale gegen den Weltranglisten-Fünften Bastien Grun deler (FRA) mit 1: 3 und auch Thomas Rau hatte in seinem Viertelfinale gegen den Russen Esaulov klar das Nachsehen. Der Siegeszug von Youngster Tim Laue wurde heute ebenfalls von dem viel höher platzierten Weltranglisten-Zweiten Rosenmeier (SWE) beendet, allerdings nicht ohne beachtliche Gegenwehr des Baden-Württembergers, der sich über ein tolles Ergebnis freuen darf. In der Klasse 7 musste Thorsten Schwinn dem Briten Will Bayley zum Sieg gratulieren, nachdem er bisher ein überzeugendes Turnier hingelegt hatte. Paralympics-SiegerJochen Wollmert, der Bayley in London im Finale besiegt hatte, wurde indes in seinem Viertelfinale von einem furios aufspielenden Jean-Paul Montanus überrollt: Der Niederländer bezwang Wollmert in drei Sätzen.
Trotz einiger Favoritenstürze fällt das Zwischenfazit des Bundestrainers nach den Einzelwettbewerben durchweg positiv aus: „Wir haben unsere Ziele bisher mehr als erreicht, konnten das gute Ergebnis von Split 2011 sowohl in Anzahl als auch in Farbe der Einzelmedaillen noch übertreffen. Ich denke, wir haben eine gute Mannschaft für die Zukunft, sowohl die Erfahrenen als auch die Jungen konnten hier Medaillen beisteuern“, so Volker Ziegler.
Morgen haben die Athleten einen Ruhetag, der zur Regeneration genutzt wird, bevor es am Mittwoch mit den Teamwettbewerben weitergeht.
Detaillierte Ergebnisse und den Zeitplan finden Sie unter http://www.ipttc.org/upload/results/files/.
Auf dem Youtube Channelder ITTF (http://www.youtube.com/user/ittfchannel/videos?view=2&live_view=500&flow=list) sowie auf der Homepagedes italienischen Verbandes (http://webtv.fitet.org/) stehen außerdem Livestreams und Videos auf Abruf zur Verfügung.
Quelle: Sonja Scholten