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Deutsche Kanurennsport Meisterschaften in Hamburg
Die Deutsche Meisterschaft der Kanuten fand vom 19. – 24. August zum 13. Mal in Hamburg statt. Damit ist die Hansestadt bisher der häufigste Austragungsort. Etwa 1100 Sportlerinnen und Sportler, mit und ohne Behinderung trafen bei diesem Event aufeinander. Mit 32 Paddlern stellten die Para-Kanuten so viele Starter wie noch nie in der kurzen Para-Kanu-Rennsport-Geschichte.
Der vorletzte Tag der Deutschen Kanurennsport-Meisterschaften in Hamburg war der Tag der Para-Kanuten. Die am Samstagmittag durchgeführten Para-Kanu-Rennen brachten vor allem für den Halleschen KC 54 herausragende Ergebnisse. Der Rollstuhlfahrer Patrik Fogarasi erpaddelte sich im Kajak zwei Goldmedaillen und im V1 die Silbermedaille. Patrik sagte zu seinen überragenden Erfolgen: „ Es ist für mich noch ein ungewohntes Gefühl, so viele Medaillen zu gewinnen. Der Erfolg spornt mich an im nächsten Jahr noch weiter zu kommen.“ Darüber hinaus gewannen die Hallenser noch eine weitere Goldmedaille durch Ivo Kilian im V1 und drei Silbermedaillen in den Kajakrennen durch Udo Peters und Ramona Hoppe.
Ivo Kilian, der Shootingstar der deutschen Para-Kanuten 2014, hatte bereits 3 Monate nach seinem ersten Kontakt mit einem Paddelboot bei den Europameisterschaften in Brandenburg den vierten Platz im V1 der paralympischen Startklasse TA belegt. Er gewann sein Rennen in überzeugender Manier.
Im V1 der Startklasse A lieferten sich die Paddler des SC DHfK Leipzig ein Kopf -an Kopf– Rennen bis ins Ziel. Letztendlich gewann Robert Göthner vor Ingo Greiner und Heiko Rösler. Ingo Greiner war ziemlich sauer nach dem Rennen, denn er stand durch den starken Wind am Start schräg als das Rennen losgelassen wurde. Er meinte leicht sarkastisch: „ Vielleicht sollte ich nur noch international starten.“ Denn er war sowohl bei den Europameisterschaften als auch bei den Weltmeisterschaften im Finale. Zusammen mit der Silbermedaille von Susann Drotleff erpaddelten sich die Leipziger bei dieser Deutschen Meisterschaft 5 Medaillen und waren damit der zweitstärkste Verein bei den Para-Kanuten.
Brit Gottschalk vom WV Schierstein war die Erfolgreichste in den Frauenrennen mit zwei Goldmedaillen im K1 und im V1. Sie freute sich besonders über ihre guten Zeiten im paralympischen Kajak-Einer. Der jüngste Teilnehmer in den Para-Kanu-Rennen startete im Kajak-Einer der Startklasse TA. Der 15-jährige Cedric Alexander Dargent vom BS Oberhausen / Oberhausener KV fing vor zwei Jahren mit dem Paddeln an und nahm erstmals an einer Meisterschaft teil. In seinem Rennen startete er unter anderen gegen 38-jährige und auch seinen großen Bruder. Der Ehrgeiz des jungen Nachwuchssportlers kam in seinen Äußerungen nach dem Rennen deutlich raus. Er sagte: "Na ja, ich bin nicht so zufrieden. Ich habe den Start verpatzt. Da stand ich ganz schief im Startschuh. Ich wollte schon näher an der Spitze dran sein."
In weiteren Para-Kanu-Rennen überzeugten die Favoriten. Gerhard Bowitzki von PCK Wassersport Schwedt gewann seinen Einer im V1 der Startklasse LTA deutlich mit einer Länge Vorsprung. Der Abstand zu seinen Gegnern war bei Christian Mathes (SG BeNi Regensburg) sogar noch größer. Der Vierte der Europameisterschaften und der Weltmeisterschaften gewann den Einer der Kajakfahrer der paralympischen Startklasse A. Dieses Rennen gewann Susanne Wichmann vom Aktiv e.V. Stahnsdorf bei den Frauen.
Mit 32 Paddlern stellten die Para-Kanuten so viele Starter wie noch nie in der kurzen Para-Kanu-Rennsport-Geschichte. Alle Rennen zeigten die Leistungssteigerung, die in dieser doch noch jungen Sportart zu verzeichnen ist. Immer häufiger treten jüngere Sportler in die Fußstapfen derer, die diesen Sport in Deutschland populär gemacht haben und international erfolgreich vertreten haben. Es hatten auch zahlreiche Rollstuhlfahrer den Weg an die Regattastrecke gefunden, um die Rennen interessiert zu verfolgen.
Quelle: Christel Schlisio