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Fußball-Meisterschaft der Werkstätten eröffnet

Der frühere Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel und DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg haben die diesjährige Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Duisburg feierlich eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein betonte Gehlenborg vor den mehr als 200 Sportlern die Bedeutung des Behindertenfußballs: „Die Plattform Fußball bringt die Menschen zusammen und schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Das in den Alltag mitzubringen ist das Wichtigste.“ Dr. Kinkel, seit vielen Jahren Gast der Veranstaltung, ergänzte. „Der Sport ist für die, die es etwas schwerer haben, die größte Sache.“

Gehlenborg ist Vorsitzender der Sepp-Herberger-Stiftung, Dr. Kinkel gehört dem Kuratorium an und ist stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsgremiums. Die Stiftung veranstaltet gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG:WfbM), dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und Special Olympics Deutschland (SOD) bereits seit dem Jahr 2000 alljährlich die Meisterschaft. Zu Gast waren auch Martin Berg, Vorsitzender der BAG:WfbM, Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, und Andreas Schäfer, stellvertretender Vorsitzender von Special Olympics Nordrhein-Westfalen.

Eröffnungsspiel gegen MSV-Traditionself

Gemeinsam mit DFB-Vizepräsident Gehlenborg loste Dr. Kinkel im Anschluss an die Eröffnung die Spielgruppen des Herrenturniers aus. Danach fand auf dem Hauptfeld der Sportschule ein Spiel der Nationalmannschaft für Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung (ID) gegen die Traditionsmannschaft des MSV Duisburg statt (1:6). Beim MSV stand dabei reichlich Profi-Erfahrung auf dem Feld. Spieler wie Uwe Weidemann, der heutige MSV-Manager Ivica Grlic, Thomas Puschmann oder Franz-Josef Steininger kommen zusammen auf 464 Bundesliga-Spiele und sogar 559 Auftritte in der 2. Liga. Das Spiel kam auf Vermittlung von DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock zustande, als Unparteiischer agierte Bundesliga-Schiedsrichter Christian Bandurski (Oberhausen).

Am Dienstag erfolgte um 10.00 Uhr der Anpfiff zur Vorrunde des Herrenturniers. Mehr als 200 Werkstattbeschäftigte der Landesmeister aus den 16 Bundesländern spielen in der Sportschule Wedau dann um den Meistertitel. Die Endrunde wird am Donnerstag ab 08.30 Uhr gespielt, Anstoß zum Finale ist um 13.15 Uhr. Am Freitag treten dann die Damen-Mannschaften an. Zu allen Spielen sind Fans, Medienvertreter und Fußballinteressierte herzlich willkommen - der Eintritt zu den Partien ist frei!

Ausflug in den Borussia-Park besonderer Höhepunkt

Im Laufe der Woche wird den Sportlern ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Bei einem Einlagespiel zwischen einer Turnierauswahl am Mittwoch gegen die ungarische Gastmannschaft Komló HABILITAS wird 60 Jahre nach dem Endspiel der Weltmeisterschaft 1954 in Bern zwischen Deutschland und Ungarn der Geist des „Wunders von Bern“ über Duisburg-Wedau schweben. Damals hatte die Nationalmannschaft von Trainer Sepp Herberger sensationell 3:2 gewonnen und war zum ersten Mal Weltmeister geworden. Im Anschluss bekommen die Sportler die Möglichkeit, am Bundesliga-Fußball zu schnuppern: Im Borussia-Park in Mönchengladbach gibt es auf Einladung des Bundesligisten eine Stadionführung.

In den 2.500 deutschen Werkstätten spielt Fußball eine große Rolle: Durch den Sport trainieren die Werkstattbeschäftigten soziales Zusammenspiel und soziale Kompetenzen. Darüber hinaus ist der Fußball eine hervorragende Möglichkeit, die Inklusion behinderter Menschen voranzutreiben, betont Martin Berg: „Werkstätten und Fußballvereine kooperieren immer enger miteinander. Menschen mit Behinderung werden Teil des Vereinslebens und damit ein Teil der Gemeinschaft.“

Das Turnier hat deshalb auch im Kalender des Deutschen Fußball-Bundes einen festen Platz: „Die Deutsche Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen ist das Flaggschiff unserer Kooperation mit den Werkstätten. Gleichzeitig arbeiten wir im Rahmen des Projekts '700 Vereine, 700 Werkstätten' daran, Werkstätten und Fußballvereine enger zusammenzubringen. Wir wollen, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam im Verein Fußball erleben", so Eugen Gehlenborg.

Weitere Informationen und aktuelle Ergebnisse unter www.fussball-wfbm.de.

 

Quelle: DFB-Stiftung Sepp Herberger