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Damen nach Rio, Herren im Viertelfinale gegen Israel

Rollstuhlbasketball-EM: Damen unterliegen Niederlanden, Herren ringen Spanien nieder

Durchsetzungsstark: Annabel Breuer © Andreas Joneck
Durchsetzungsstark: Annabel Breuer © Andreas Joneck

Tolle Nachrichten aus Worcester von der Rollstuhlbasketball-EM: Die deutschen Damen haben bereits vor dem letzten Gruppenspiel sicher das Halbfinale erreicht und damit trotz der gestrigen Niederlage gegen Titelfavorit Niederlande das Ticket für die Paralympischen Spiele in Rio 2016 gelöst. Als Gruppenerster und mit weißer Weste sind die Herren ins Viertelfinale eingezogen. Im abschließenden Duell gewannen sie gegen starke Spanier und treffen heute auf Israel. Der Sieger darf sicher zu den Paralympics.

Für die deutsche Damen-Nationalmannschaft war es bei den Europameisterschaften im britischen Worcester die erste Niederlage verloren. Der Vize-Weltmeister unterlag dem amtierenden Europameister Niederlande klar mit 37:58 (10:17/19:27/24:42). „Nicht die Niederlande hat das Spiel gewonnen, sondern wir haben es eindeutig selbst verloren“, so Bundestrainer Holger Glinicki nach der klaren Niederlage gegen Oranje: „Unsere individuelle Fehlerquote war einfach zu hoch! Sicher ist aber, dass wir Potenzial nach oben haben“.

Gleich von Beginn an geriet die deutsche Auswahl gegen die aggressiv verteidigenden Niederländerinnen in arge Bedrängnis und konnte sich kaum gute eigene Wurfpositionen erarbeiten. Der Rückstand des ersten Viertels wuchs dann direkt nach dem Seitenwechsel weiter an, so dass eine Wende trotz teilweise guter Ansätze ausblieb. Nun steht am Donnerstag mit dem Duell gegen den Tabellenletzten Italien ein vermeintlich einfaches Spiel auf dem Programm, ehe am Freitag im sicher erreichten Halbfinale wahrscheinlich Gastgeber Großbritannien auf das deutsche Team wartet.

Moral und Kämpferherz erzwingen die Wende gegen den Titelanwärter
Kaum zu stoppen: Aliksandr Halouski © Andreas Joneck
Kaum zu stoppen: Aliksandr Halouski © Andreas Joneck

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat hingegen erneut das Publikum begeistert und ein schon verloren geglaubtes Spiel noch gedreht. Gegner beim 66:58 (12:14/28:32/45:50)-Erfolg war der WM-Vierte Spanien. „Dieser Sieg macht uns noch stärker, denn wir haben bewiesen, dass wir eine echte Mannschaft sind, die auch in fast aussichtslosen Momenten fest an sich glaubt“, freute sich Bundestrainer Nicolai Zeltinger zurecht über die Wende im vierten Viertel, die Deutschland nun ungeschlagen und hochverdient Platz eins nach der Vorrunde beschert.

Das Team aus Spanien lag im dritten Viertel bereits mit 48:36 (24.) in Front, ehe mit der Einwechslung von Dirk Passiwan auch taktisch neuer Schwung ins deutsche Spiel kam. Der Routinier war es am Ende auch, der verdient zum MVP der Partie gewählt wurde. Die Wende erfolgte dann im Schlussviertel, als Deutschland mit einem enormen Willen nicht mehr zu stoppen war und von 47:54 (34.) auf 60:56 (38.) davonzog. Nun steht das deutsche Team am Donnerstag im Viertelfinale, wo es im Duell mit Israel (17.30 Uhr) bereits vorzeitig die ersehnte Fahrkarte zu den Paralympics im kommenden Jahr buchen kann.

Deutschland Damen: Marina Mohnen (12, Mainhatten Skywheelers), Gesche Schünemann (11, BG Baskets Hamburg), Annika Zeyen (7, BG Baskets Hamburg), Laura Fürst (3, RBB München Iguanas), Annabel Breuer (2, RSV Lahn-Dill), Johanna Welin (2, RBB München Iguanas),Heike Friedrich (n.e., Mainhatten Skywheelers), Linda Dahle (n.e., Hannover United), Anna Gerwinat (n.e., ALBA Berlin), Barbara Groß (n.e., Mainhatten Skywheelers), Maya Lindholm (n.e., BG Baskets Hamburg), Anne Patzwald (n.e., BBC Warendorf).

Deutschland Herren:  Dirk Passiwan (19/1, Doneck Dolphins Trier), Thomas Böhme (18, RSV Lahn-Dill), Aliaksandr Halouski (17, RSB Thuringia Bulls), André Bienek (10, RSB Thuringia Bulls), Matthias Heimbach (2, FCK Rolling Devils), Jan Haller (RSV Lahn-Dill), Björn Lohmann (RSV Lahn-Dill), Christopher Huber (n.e., RSV Lahn-Dill), Marcus Kietzer (n.e., RSB Thuringia Bulls), Dirk Köhler (n.e., RSV Lahn-Dill), Sebastian Magenheim (n.e, USC München), Jan Sadler (n.e, Hannover United).

Quelle: Andreas Joneck, Zusammenfassung DBS