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Anna Schaffelhuber ist Behindertensportlerin des Jahres 2014
Anna Schaffelhuber (21, TSV Bayerbach)
Die Regensburgerin Anna Schaffelhuber nimmt die Auszeichnung zur Behindertensportlerin des Jahres bereits zum dritten Mal entgegen. Erstmals konnte sich die Monoski-Fahrerin 2011 über den Titel freuen, nachdem sie bei der Alpin-WM in Sestriere dreimal Gold gewann. Im Jahr 2013 holte die 20-Jährige bei der Weltmeisterschaft in La Molina (Spanien) Gold im Slalom sowie zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen. In diesem Jahr gewann sie bei den Paralympischen Winterspielen in Sotschi in den alpinen Skiwettbewerben gleich fünf Goldmedaillen: im Slalom, im Riesenslalom, im Super-G, in der Abfahrt und in der Superkombination. Bei ihrer ersten Teilnahme an Paralympischen Winterspielen 2010 in Vancouver gewann sie mit 17 Jahren bereits Bronze im Super-G.
Anna Schaffelhuber: „Ich freue mich wahnsinnig darüber, dass ich heute zum dritten Mal Behindertensportlerin des Jahres geworden bin und möchte mich bei allen Fans bedanken, die mich gewählt haben.“
Schon im Alter von fünf Jahren hat sich Anna Schaffelhuber das erste Mal auf einen Monoski gesetzt. Sie ist mit einer inkompletten Querschnittslähmung geboren und auf den Rollstuhl angewiesen. Der Sport war früh ein wesentlicher Teil ihres Lebens, die Familie unterstützte sie in jeder Beziehung. Ihre Mutter Beate hat sich die Schaffung von Barrierefreiheit im Alltag mittlerweile zu einer Lebensaufgabe gemacht und berät mit Konzepten und Ratschlägen. Anna Schaffelhuber setzt sich inzwischen ebenfalls gesellschaftlich ein und war Patin bei der ARD-Themenwoche Toleranz. „Seit ich klein bin will und mache ich alles irgendwie genau so wie meine Mitmenschen – nur hin und wieder auf andere Art. Wie das Skifahren“, erklärt Anna Schaffelhuber, „auf dem Ski fühle ich mich unabhängig und beflügelt, und dieses Gefühl möchte ich mir noch lange bewahren“.
Sie lebt seit dem Sommer 2011 in München, wo sie Rechtswissenschaften studiert. Nachdem sie in der Marktgemeinde Mallersdorf/Pfaffenberg ihr Abitur gebaut hatte, zog es sie fort aus Niederbayern in Richtung Großstadt, Selbständigkeit, Uni. Hinein in ein neues Leben, aber in Reichweite ihrer Familie in Bayerbach bei Ergoldsbach. Staatsanwaltschaft oder Richterschaft waren ihr Ziel bei Studienbeginn. Und wenn sie mal nicht trainiert oder an Wettkämpfen teilnimmt, spielt sie Querflöte oder verreist gerne. Neuseeland ist ein Sehnsuchtsziel. Ihren sportlichen Ehrgeiz hat sie trotz ihrer Erfolge nicht verloren und bereitet sich voller Engagement auf die neue Saison vor.