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Para Judo: Isabell Thal auch bei IDEM nicht zu bezwingen

Bei der Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaft (IDEM) im Para Judo am neuen Bundesstützpunkt in Heidelberg haben sich über 100 nationale und internationale Judoka auf höchstem Niveau gemessen. Einmal mehr in bester Verfassung präsentierte sich Isabell Thal. Die 25-Jährige hat seit ihrer Niederlage Anfang September im Bronzekampf bei den Paralympics nicht mehr verloren – diese Serie baute sie nun weiter aus. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Auch in Heidelberg war Isabell Thal erneut von niemandem zu bezwingen – und das, obwohl die Essenerin in ihrer Startklasse J2 in der für sie ungewohnten Gewichtsklasse unter 60 Kilogramm antreten musste, da es in ihrer gewohnten Gewichtsklasse unter 52 Kilogramm keine weiteren Meldungen gab. Thal stellte sich jedoch der Situation – und wie. Sie gewann all ihre Kämpfe souverän und sicherte sich den Titel. Unter anderem besiegte sie die zweifache Paralympics-Siegerin Ramona Brussig durch Ippon. Brussig selbst beendete den Wettkampf als Dritte. In der Startklasse J1 landete Vanessa Wagner auf dem Bronzerang – sie verlor ihr Halbfinale gegen die Britin Evie Gormley.
Bei den Herren überzeugte aus deutscher Sicht allen voran Daniel Goral. In der Startklasse J2 unter 95 Kilogramm scheiterte er lediglich am Silbermedaillengewinner aus Paris, dem Franzosen Hélios Latchoumanaya. Zuvor besiegte er im deutsch-deutschen Duell Nico Langhammer sowie den Moldauer Nicola Bondarev jeweils durch Ippon. Die beiden Nachwuchstalente Bela Heinze (J2 / bis 81 kg) und Samuel van Melle (J2 / bis 70 kg) kämpften sich in stark besetzten Teilnehmerfeldern jeweils bis auf Platz fünf. Das lässt Bundestrainerin Carmen Bruckmann auf gute Ergebnisse bei den im Juli stattfindenden European Para Youth Games in der Türkei hoffen.
Auch insgesamt zog sie ein positives Fazit: „Die Internationale Deutsche Einzelmeisterschaft in Heidelberg hat erneut gezeigt, dass der Para Judo-Sport in Deutschland auf einem hervorragenden Weg ist. Die Athletinnen und Athleten konnten sich unter optimalen Bedingungen messen und wertvolle Wettkampferfahrung sammeln.“ Der Bronzemedaillengewinner der Paralympics in Paris, Lennart Sass, fehlte in Heidelberg aufgrund einer Kreuzbandverletzung.
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.
Eine Übersicht aller Ergebnisse findet ihr hier.
Text: DJB, Ergänzungen: DBS