Aktuelles vom Judo

Internationale Deutsche Judoeinzelmeisterschaften

Am 05. April fanden in der deutschen Hauptstadt die Internationalen Deutschen Judoeinzelmeisterschaften für Menschen mit einer geistigen Behinderung statt. Der Berliner Judo-Club hatte bereits vor zwei Jahren die Deutsche Verbandsmeisterschaft der G-Judoka ausgetragen. Auch dieses Mal gelang dem motivierten Berliner Team unter der Leitung von Mohamed Hamdy wieder eine tolle Meisterschaft zu organisieren, zumal die IDEM mit mehr als 200 Judoka aus ganz Deutschland, Österreich, Polen und den Niederlanden äußerst stark besetzt war.

Seit dem auch Judoka mit einer geistigen Behinderung der Wettkampfklassen II/III an den Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften teilnehmen dürfen, setzt sich der Trend des letzten Jahres fort: Bei der IDEM G-Judo gibt es immer mehr Judoka der Wettkampfklasse II/III, dafür aber immer weniger Judoka der leistungsstärkeren Wettkampfklasse I.

Gekämpft wurde nicht in den sonst üblichen homogenen Gruppen mit  vier bis sechs  Teilnehmern, sondern in den DJB-Wettkampfklassen für Männer und Frauen.

Erstaunlich zu beobachten, welch rasante Entwicklung das G-Judo in den letzten Jahren genommen hat. In vielen Gewichtsklassen gab es ein sehr niveauvolles Judo mit äußerst spannenden Kämpfen. Auch trugen die internationalen Teilnehmer erheblich zum gestiegenen Leistungsniveau bei. Probleme gibt es sicherlich noch bei der Zuordnung zu den Wettkampfklassen für die einzelnen Kämpfer. Aber auch da zeichnen sich Lösungsansätze ab.

In der Wettkampfklasse I der Männer konnte Andre´ Conen aus Leverkusen in der Klasse bis 73 kg seinen Titel auch gegen stärkste nationale und internationale Konkurrenz souverän  verteidigen.

Die souveräne Titelverteidigung gelang auch Christian Brieler aus Hamm in der Klasse bis 81 kg.

In der Klasse bis 60 kg konnte sich in einem reinen NRW-Finale Rene´ Glomb aus Meschede zum ersten Mal gegen Patrick Barendork aus Bocholt durchsetzten und damit seinen  ersten internationen Titel gewinnen.

Zweite Plätze gab es für Lars Wichert aus Hamm in der Klasse bis 100 kg und Wolfgang Trost aus Leverkusen im Schwergewicht über 100 kg. In dieser Klasse schaffte Theo Lavasas aus Köln, der aus der Wettkampfklasse II in die stärkere

WK I wechselte, auf Anhieb einen dritten Platz. Dritter wurde auch Timo Karmasch aus Hünxe in der überaus stark besetzten Klasse bis 90 kg.

Leider waren nur wenige Frauen in der Wettkampfklasse I am Start, so dass der BSNW fünf von sieben Gewichtsklassen gewinnen konnte. Lediglich in den  Gewichtsklasse bis 57 kg und 63 kg war keine BSNW-Athletin am Start.  Die neuen Internationalen Deutschen Meisterinnen bei den Damen heißen Stephanie Bohn (Düsseldorf) bis 48 kg, Michaela Stutz (Dülmen) bis 52 kg, Hünxe, Felicia Boateng (Leverkusen) bis 70 kg, Katharina Pelzig aus Porta Westfalica bis 78 kg und  erstmals Andrea Kuhne (Bocholt) in der Klasse über 78 kg.

Gab es im letzten Jahr in der  Wettkampfklasse II/III nur einen Titel für die NRW – Judoka, so überzeugten die Kämpfer dieses Mal mit insgesamt fünf Siegen.

Bei den Frauen konnte Jasmin Siebelitz aus Hünxe sicher die Klasse bis 63 kg gewinnen und auch Sandra Kock aus Dülmen überzeugte in der Klasse bis 70 kg durch einen erstmaligen souveränen Titelgewinn. Zweite Plätze erkämpften Eva-Marie Wolters bis 52 kg und Katrin Hülsken (beide Bocholt) bis 78 kg. Hier gewann Carina Niemeyer aus Dülmen noch die Bronzemedaille.

Bei den Männern verteidigte Julian Braun aus Meschede souverän seinen Vorjahrestitel in der Klasse bis 81 kg. Erstmals konnte sich Lars Klauke (Meschede) in der Klasse bis 73 durchsetzten und die Deutsche Meisterschaft gewinnen, genau so wie Christopher Thuilot aus Bocholt in der Klasse bis 100 kg.

Vizemeister wurde Niklas Herzog aus Köln bis 90 kg. Dritte Plätze belegten Valentin Freitag (Leverkusen) bis 66 kg und Victor Gdowczok aus Köln in der Klasse bis 81 kg. Hier errang Dietrich Lüpke (Düsseldorf) einen 5. Platz.

Es zeigt sich, dass es den  BSNW-Leistungstrainern Walter Gülden und Frank Schuhknecht  immer stärker gelingt, auch die Judoka der Wettkampfklasse II in das Leistungskonzept einzubinden

Das Resultat der IDEM G-Judo 2014 kann sich sehen lassen:

In der Wettkampfklasse I konnten 8 von 14 Gewichtsklassen von den BSNW-Judoka gewonnen  werden, ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Aber auch in der WK II, letztes Jahr noch das kleine „Sorgenkind“ der BSNW-Judoka, konnten dieses Mal bereits fünf Meisterschaften gewonnen werden.

Jetzt gilt es, das bisher so erfolgreiche NRW-Niveau weiter zu stabilisieren, um im nächsten Jahr noch erfolgreicher an den Internationalen G-Judomeisterschaften teilnehmen zu können, die vermutlich am 25. April 2015 in Ludwigsburg ausgerichtet werden.