Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung
Weltkrebstag: ICH BIN UND ICH WERDE
Der Deutsche Behindertensportverband ruft anlässlich des 21. Weltkrebstages zu mehr Bewegung in der Krebsnachsorge auf
„ICH BIN UND ICH WERDE“ – das ist das Motto des diesjährigen Weltkrebstages. Der von der Welt-Krebsorganisation (UICC) ins Leben gerufene Welttag jährt sich am 4. Februar 2021 zum 21. Mal. Ziel ist es, die Krebsprävention und -früherkennung sowie aktuelle Entwicklungen in den Themengebieten Diagnose, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Laut Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) erkranken jedes Jahr rund 510.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs – Tendenz steigend. Doch trotz der gestiegenen Erkrankungsraten sterben heutzutage aufgrund der besseren Behandlungsmöglichkeiten deutlich weniger Menschen an Krebs als noch vor 20 Jahren. Die Heilungschancen liegen dabei bei etwa 50 Prozent. Durch die aktuellen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie können viele Nachsorgeangebote nicht stattfinden, umso wichtiger ist es, weiterhin ein Bewusstsein dafür zu schaffen, um möglichst bald wieder Angebote durchzuführen.
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, kann durch Bewegung sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung reduziert werden. „Aber auch bereits an Krebs erkrankte Menschen können aktiv etwas tun. So lassen sich einige Nebenwirkungen der Erkrankung bzw. der Behandlung mindern oder ganz vermeiden“, bestätigt Dr. Vera Jaron, DBS-Vizepräsidentin Bildung/Lehre und leitende Ärztin für Präventions-, Breiten- und Rehabilitationssport und betont: „Es ist nie zu spät für einen Lebenswandel. Umso wichtiger ist es, dass immer mehr Betroffene den Weg in den Rehabilitationssport finden und die Angebote der Sportvereine nachhaltig verbessert und ausgeweitet werden.“
Genau dies hat sich der Deutsche Behindertensportverband (DBS) zur Aufgabe gemacht. Als starker Partner der Bewegungsoffensive „Bewegung gegen Krebs“ der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Deutschen Sporthochschule Köln hat der DBS das Projekt „Qualifizierungsmöglichkeiten im Rehabilitationssport in der Onkologie“ übernommen und Ende 2020 abgeschlossen. Inhaltliches Herzstück des Projektes ist ein umfassendes und anschauliches Lernskript, welches als Nachschlagewerk für Übungsleiter*innen wichtige medizinische Hintergrundinformationen zu Krebserkrankungen enthält. Darüber hinaus beinhaltet es sportpraktische Empfehlungen für den Rehabilitationssport mit Krebspatient*innen. Die Übungsleiter*innen finden zudem in diversen Merkblättern zu den häufigsten Krebserkrankungen sowie in zwei Erklärvideos weitere nützliche Informationen für die Planung von Rehabilitationssportangeboten.
„Um nachhaltig die Strukturen zu verbessern, ist es jetzt von großer Bedeutung, dass die erstellten Materialien flächendeckend verbreitet werden und Anwendung finden“, betont Jaron und ergänzt: „Dies zu unterstützen, ist der nächste folgerichtige Schritt.“ Daher möchten wir getreu dem UICC-Motto bekräftigen: WIR SIND der Deutsche Behindertensportverband und WIR WERDEN gemeinsam mit unseren Landes- und Fachverbänden weiterhin an der Ausweitung eines qualitativ hochwertigen Rehabilitationssportangebot für Krebsbetroffene arbeiten sowie Übungsleiter*innen schulen. Das ist unser Beitrag zur Bekämpfung von Krebs.
Gerade jetzt in der aktuell anhaltenden Pandemielage möchten wir aufgrund der zum Teil nicht oder nur eingeschränkt stattfindenden Nachsorge-, Aus- und Weiterbildungsangebote auf die Möglichkeit unserer digitalen Aus- und Fortbildungen im DBS-Lehrgangsplan 2021 hinweisen.
„Durch seinen ganzheitlichen Ansatz erzielt der ärztlich verordnete Rehabilitationssport nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf psychischer uns psychosozialer Ebene positive Effekte für Krebsbetroffene. Das gemeinsame Üben in festen Gruppen fördert unter anderem den Erfahrungsaustausch und kann somit auch die Verarbeitung der Erkrankung unterstützen“, erklärt Katrin Kunert, Vizepräsidentin für Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport des DBS.
Weitere Informationen zum Rehabilitationssport finden sich in unserem „Wegweiser zum Rehabilitationssport“. Das Informationsblatt „Verordnung von Rehabilitationssport“ ist ein Leitfaden für verordnende Ärzt*innen.
Rehabilitationssportgruppen in Ihrer Nähe können Sie hier finden.