Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung

Ruderer mit Handicap fahren zur Weltmeisterschaft nach Slowenien

Spandau. Mit großem Elan haben geistig behinderte Ruderer vom „Berliner Ruder Club Hevella“ an der Dorfstraße 23 in Tiefwerder trainiert. jetzt werden sie an der Ruder- Weltmeisterschaft vom 26. August bis zum 4. September im slowenischen Bled teilnehmen.Die Kosten müssen sie weitgehend selbst tragen. Starten wird der Vierer mit Steuermann in der Bootsklasse „ID-LTA“ für Handicap-Ruderer. Im Boot werden die Hevella-Sportler Paula Hamann (22), Clara von der Grün (27), Fabian Neitzel(25), Maximilian Rudolph Kunze (26) und als Steuermann Florian Schäfer (16) sitzen. Für alle Fälle geht Ersatzmann Florian Wall (36) am 24. August mit auf die Reise. Mit dabei ist natürlich auch Trainerin Monika Tampe (62), die bei Hevella die seit 2003 bestehende Ruderabteilung für behinderte Sportler betreut. Als gute Seele wird Rosemarie Neitzel die Ruderer begleiten, ihr Mann Wolf-Rüdiger ist der Fahrer des Busses.Probleme bereitete den Handicap-Ruderern zunächst eine Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC). Das hatte sich 2009 gegen die Teilnahme von Ruderern bei den Paralympics 2010 und 2012 ausgesprochen. Damit entfiel auch die finanzielle Unterstützung durch den Deutschen Behindertensportverband, da dieser nur paralympische Sportarten bezuschusst. Die Hevellaner mussten 2010 angesichts von rund 10 000 Euro Kosten pro Sportler, die man für die Reise nach Neuseeland nun hätte selbst tragen müssen, auf die Teilnahme verzichten. Ende 2010 setzten sich die Sportler, Eltern, Betreuer und der Vereinsvorstand zusammen und fanden eine Lösung: Mit Eigenmitteln des Vereins, Spenden der Eltern und dem derweil gefundenen Sponsor, den „Lankwitzer Werkstätten für Behinderte“, in denen zwei der Aktiven arbeiten, wurde den Handicap-Ruderern nun die Teilnahme an der WM in Bled ermöglicht. Seit Anfang August bereitet sich das Team in Tiefwerder intensiv vor. Bei jedem Wetter geht es täglich aufs Wasser. Trainerin Monika Tampe ist bereits sehr zufrieden mit den Leistungen ihrer Truppe. „Die Teilnahme an solch einem internationalen sportlichen Event wird mit Sicherheit für die behinderten Sportler ein weiteres Stück Lebensqualität durch den Rudersport bringen“, freut sie sich über diesen ersten Erfolg. 
Quelle:
Spandauer Volksblatt
17. August 2011, Seite 6
Text: Ud