Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung
"Mit aller Kraft gegen Krebs"
Interview mit Alexander Spitz und Leander zur Kampagne
Alexander Spitz und der 12-jährige Leander teilen ein gemeinsames Schicksal: die begeisterten Skifahrer erkrankten als Kind an Knochenkrebs. Um den Krebs zu entfernen, wurde beiden das rechte Bein amputiert. Doch Alexander Spitz und Leander haben ein Kämpferherz. Nur fünf Jahre nach seiner Beinamputation gewann Alexander Spitz die erste paralympische Medaille. Viele weitere folgten. Spitz wurde zur deutschen Nummer eins der Behindertenskisportler. Auch Leander fährt heute wieder mit Krückenskiern über die Piste und will eines Tages an den Paralympics teilnehmen. Mit ihrer persönlichen Geschichte möchten beide nun auch anderen Menschen Mut machen.
Herr Spitz, Sie waren gerade einmal 10 Jahre alt, als Sie an Knochenkrebs erkrankten. Ihr rechtes Bein wurde amputiert. Wie haben Sie damals auf die Diagnose reagiert?
Als mir mitgeteilt wurde, dass ein Bein amputiert werden muss, war meine erste Frage den Ärzten gegenüber: „Kann ich wieder Fußball spielen und Ski fahren?“ Mich hat gar nicht interessiert, was mit dem Krebs ist und was mit dem Bein passiert, sondern einfach, ob ich wieder Sport machen kann.
Hat Ihnen der Sport Kraft gegeben im Kampf gegen den Krebs?
Ja. Am Anfang waren – wie bei Leander auch – alle noch ein bisschen vorsichtig und zurückhaltend. Dann haben sie aber gemerkt, dass ich über den Sport und über das Spielen psychisch und physisch so stark werde, dass sie gesagt haben: „Machen lassen! Das ist die beste Selbstheilung, die der Junge haben kann.“ Die Ärzte haben das Medizinische gemacht und ich habe, glaube ich, meinen Teil zur Genesung beigetragen, indem ich einfach alles ausprobiert habe. Letztendlich hat mir der Sport viel Kraft gegeben.
Leander, auch du bist als Kind an Knochenkrebs erkrankt und trägst eine Beinprothese. Gibt es etwas, wovor du Angst hast?
Meine Ärzte erzählen mir immer, ich soll vorsichtig sein mit dem Bein, weil das leicht bricht – leichter als das andere. Aber da bin ich zuversichtlich. Ich denke, ich kann das irgendwie, ich schaff das alles und das Bein wird nicht so schnell brechen.
Herr Spitz, nach der Krebsdiagnose als Kind mussten Sie weitere gesundheitliche Tiefschläge hinnehmen und immer wieder von Neuem kämpfen. Was sind Ihre wichtigsten Kraftspender?
Die Familie gibt mir einen ganz wichtigen Rückhalt. Der liebe Gott hat mir aber auch ein Kämpferherz gegeben, was mir in vielen Lebenssituationen geholfen hat. So ein Kämpferherz steckt, glaube ich, in jedem von uns. Auch wenn es noch so schwer fällt und Schicksalsschläge kaum zu verstehen sind, versuche ich trotzdem etwas für's Leben daraus mitzunehmen.
Welchen Ratschlag im Umgang mit der Krankheit würden Sie anderen Betroffenen und deren Angehörigen geben?
Das Wichtige im Umgang mit Krebs ist, aber ich denke das ist bei jeder Krankheit so, dass man die Krankheit akzeptiert. Man kann sie nicht mehr wegdiskutieren. Man hat die Krankheit und muss dann positiv – trotzdem positiv – mit ihr umgehen und niemals aufgeben. Das ist ganz wichtig.
Leander, was würdest du anderen krebskranken Kindern gerne mitgeben?
Also am meisten würde ich den Kindern auf der Station Kraft geben wollen, aber das müssen die sich selber holen. Diese Kraft müssen sie sich aus den Dingen ziehen, die ihnen Spaß machen und die sie erfreuen. Dann schaffen sie es auch gegen den Krebs anzukämpfen.
Die Deutsche Krebshilfe feiert 2014 ihr 40-jähriges Bestehen. Was sind für Sie, Herr Spitz, die wichtigsten Aspekte, die Sie mit der Deutschen Krebshilfe verbinden?
Also, ich habe einfach gemerkt, über die ganzen Jahrzehnte, dass die Deutsche Krebshilfe der eigentliche Motor und die Antriebskraft ist, um gegen diese Volkskrankheit anzugehen. Wie sie den Betroffenen hilft, weiterzukommen, mit dem Krebs klarzukommen und die Krankheit zu verstehen. Da macht die Deutsche Krebshilfe eine ganz wichtige Arbeit und ich denke, ohne die Deutsche Krebshilfe wären wir noch nicht da, wo wir heute sind.
Leander, was wünschst du dir für die Zukunft?
Für meine Zukunft wünsche ich mir, dass ich nicht mehr so viele Grenzen habe im Sport, sondern dass ich mich immer mehr traue und immer mehr versuchen kann, ohne dass ich Angst habe, dass irgendetwas passiert.
Und was würdest du der Deutschen Krebshilfe für die Zukunft wünschen?
Viele Spenden, denn mit diesen Spenden kann man mehr erforschen und vielleicht findet man in ein paar Jahren zusätzliche Mittel, damit der Krebs leichter zu überwinden ist. Und vielleicht kann man den Krebs sogar irgendwann aussterben lassen. Das wäre das Beste.
Herr Spitz, bitte vervollständigen Sie diesen Satz/diese Aufforderung: „Setzen Sie sich gemeinsam mit uns mit aller Kraft gegen Krebs ein, denn...“
... gemeinsam können wir den Krebs besiegen!
Hier finden Sie die Homepage der Deutschen Krebshilfe zur Kampagne "Mit aller Kraft gegen Krebs".