Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung

Inklusion braucht einen gelingenden Umgang mit Vielfalt

Unter dem Motto "„Inklusion bedeutet Vielfalt im Sport!“" fand am 4. März 2015 in Hannover eine Fachtagung der Bundesvereinigung Lebenshilfe – in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport, Deutschen Behindertensportverband, Deutscher Gehörslosen-Sportverband und Special Olympics Deutschland statt. Die Tagung widmete sich der Herausforderung einer allgemeinen Vielfalt im Sport –aus dem Blickwinkel der Menschen mit Behinderung.

Hat denn Günther Jauch Recht, wenn er in seiner Sendung „Wer wird Millionär?“ fragt, welcher Begriff das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung beschreibt und die „richtige“ Antwort Inklusion (anstatt Induktion, Infusion und Interpunktion) mit 16.000 Euro belohnt?

Die Soziologie sagt, dass Inklusion dann gegeben ist, wenn alle Menschen gleichberechtigten und selbstbestimmten Zugang zu allen gesellschaftlichen Teilbereichen haben. Auch jene Personen, die aufgrund unterschiedlichster Merkmale in Gefahr stehen, an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden, mitunter auch darüber hinaus. „Exklusionsrisiken“ können zum Beispiel in den Unterscheidungsmerkmalen wie Migration, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, soziale Schicht oder eben auch physische Kompetenzen liegen.

Das Thema wurde in Kurzreferaten aus der Sicht der Lebenshilfe (Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust), aus der Sicht des organisierten Sports im DOSB (Prof. Dr. Gundrun Doll-Tepper) und aus der Sicht der Öffentlichkeit (Aktion Mensch: Alexander Westheide) dargestellt. Prof. Dr. Heike Tiemann skizzierte in einem engagierten Referat didaktische Modelle für den Umgang mit Heterogenität – die Herausforderung für ein zu erreichendes Ziel Inklusion. Kristine Gramkow, stellv. Direktorin Sportentwicklung des DBS, stellt den "Index für Inklusion im und durch Sport" vor.

In 4 Workshops wurde dann ganz praktisch dargestellt, welche Möglichkeiten und Herausforderungen es gibt in Gruppen des gemeinsamen Sport, Spiel und Bewegung, die alle Interessierten willkommen heißen: im Familiensport, in bewegungsorientierten Projekten und in klassischen Sportarten, wie zum Beispiel Fußball. Ein Workshop informierte über Gelingensbedingungen für ein regionales Netzwerk von Integrations- und Inklusionssport.

Ab Mitte März können Sie unter diesem Link die Präsentationen und Ergebnisse downloaden.