Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung
DBS-Sportentwicklung zu Besuch beim Inklusions-Vorzeigeprojekt „Public Viewing für Alle“
Nach dem furiosen EM-Auftakt der Deutschen Nationalelf hofft Deutschland auf ein zweites Sommermärchen. Bereits zu Beginn der Gruppenphase entwickeln sich die Public Viewing Events in vielen deutschen Städten erneut zu wahren Zuschauermagneten. Doch wie gut ist das Rudelgucken vor der Großleinwand für Menschen mit Behinderung möglich? Das Kollegium der DBS-Sportentwicklung hat das, von der Stadt Köln offiziell deklarierte, inklusive „Public Viewing für Alle“ am Kölner Tanzbrunnen besucht und ist auf Menschen getroffen, die Inklusion und Teilhabe beispielhaft vorleben und damit ein starkes Zeichen für die Vielfalt im Sport setzen.
Getreu dem Motto der UEFA EURO 2024™ „UNITED BY FOOTBALL“ können beim Public Viewing im Kölner Tanzbrunnen dank zahlreicher barrierefreier Angebote bis zu 12.500 Fans mit und ohne körperliche oder kognitive Behinderungen gemeinsam die Spiele der Deutschen Mannschaft erleben.
Ein Erlebnis für Alle: Barrierefreie Angebote im Fokus
Sehbehinderte und blinde Fans können dank Audiodeskription die Spannung des Spiels über Kopfhörer hautnah erleben. Blindenreporter Björn Naß weiß genau, worauf er den Fokus bei Sportübertragungen setzen muss. Nicht nette Anekdoten oder Hintergrundinfos, sondern präzise Beschreibungen des Geschehens auf dem Rasen und im Tanzbrunnen bieten Gästen mit Sehbehinderung einen wertvollen Mehrwert. Ein mobiles, per App gesteuertes, Navigations- und Leitsystem unterstützt sehbehinderte Fans zusätzlich bei der Orientierung vor Ort.
Gehörlose Zuschauer kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Professionelle Gebärdendolmetscher übersetzen das Bühnenprogramm rund um die Spiele, sodass auch sie die volle Atmosphäre genießen können.
Rollstuhlfahrende Fans haben Zugang zu erhöhten Plätzen, die eine bessere Sicht auf das Geschehen bieten. Für alle, die Schwierigkeiten haben, ein Spiel über 90 Minuten im Stehen zu verfolgen, gibt es zudem ausreichend Sitzmöglichkeiten.
Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen steht bei drohender Reizüberflutung ein Ruheraum als Rückzugsmöglichkeit bereit. Zusätzlich werden an allen Infopoints der Stadt Köln "Sensory Bags" ausgegeben. Sie enthalten verschiedene Give-Aways, wie duftintensive Seifen, Knetbälle, Ohrstöpsel oder Schlafmasken, die dabei halfen, die Sinne auf einen anderen Fokus zu lenken.
Ein Statement für Inklusion und ein Vorbild für die Zukunft
Für eine reibungslose und erfolgreiche Umsetzung des Konzepts „Public Viewing für Alle“ sorgen zudem die vielen freiwilligen helfenden Hände. Manuel Beck, Inklusionsbeauftragter der Host City Köln, betont, dass alle Volunteers umfassend in den Themen Teilhabe und Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult wurden. Zudem habe die Stadt Köln 50 Volunteer-Tandems organisiert, in denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam die EM in Köln unterstützen. Ein innovatives Konzept, das nicht nur die Inklusion fördere, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl schaffe.
Die Host City Köln hat mit ihrem Angebot "Public Viewing für Alle" neue Maßstäbe gesetzt und gezeigt, dass eine inklusive Gesellschaft nicht nur möglich, sondern auch bereichernd für alle ist. Der Besuch der DBS-Sportentwicklung war ein wichtiger Schritt, um diese Botschaft weiterzutragen und den Inklusionsgedanken im Sport nachhaltig zu verankern. Wir freuen uns auf weitere spannende Spiele und darauf, gemeinsam ein Turnier zu erleben, das wirklich von allen und für alle ist.