Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung
DBS beim zweiten Runden Tisch Long-Covid im BMG
Corona ist weiterhin keine einfache Erkältung
Einen wichtigen Austausch zwischen Politik, Wissenschaft, Rehabilitationsträgern und Verbänden hat der Runde Tisch Long-Covid geboten, der vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert wird. Auch bei der zweiten Auflage wurde im Dialog deutlich, dass das Thema Long-Covid die Gesundheitsversorgung noch lange beschäftigen wird.
Corona mag seinen Schrecken für die akute Gesundheitsversorgung verloren haben und die Krankenhäuser nicht mehr so stark belasten wie in den Jahren zuvor – doch damit ist eine Coronainfektion noch lange keine einfache Erkältung. Durch die Berichte der beteiligten Expert*innen aus Wissenschaft und Medizin wurden insbesondere die Belastungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorgehoben, die voraussichtlich in den kommenden Jahren zu einer Herausforderung für das gesamte Gesundheitssystem werden. Auch ein langfristig vermehrtes Auftreten von neurologischen Erkrankungen sei durch das Vorkommen des Coronavirus in den unterschiedlichsten Organen (nicht nur der Lunge) sehr wahrscheinlich. Bundesminister Lauterbach betonte dabei erneut die Wichtigkeit einer Impfung für Risikogruppen, insbesondere für ältere und vorerkrankte Menschen.
Außerdem wurde das Thema der rehabilitativen Versorgung besprochen und die Wichtigkeit von Teilhabeangeboten betont. Es sei von großer Bedeutung, auch etablierte Versorgungsstrukturen zu stärken und für mehr Informationsaustausch zu sorgen. „Hier kann der ärztlich verordnete Rehabilitationssport einen wichtigen Beitrag leisten, vor allem bei der wohnortnahen Rehabilitation als niederschwelliges Angebot am Ende der Rehabilitationskette“, betont Benedikt Ewald, DBS-Direktor Sportentwicklung. Durch den ganzheitlichen Ansatz (körperlich, psychisch, sozial) stellt der ärztlich verordnete Rehabilitationssport eine effektive und ergänzende Maßnahme zur Rehabilitation dar. Long-Covid-Betroffene, bei denen häufig Symptome wie Erschöpfung, Luftnot, Schwindel oder Konzentrationsschwäche im Vordergrund stehen, können so auf ein wohnortnahes Rehabilitationssportangebot zurückgreifen, bei dem die Qualität der Sportgruppen durch speziell qualifizierte Übungsleiter*innen und betreuende Ärzt*innen gesichert ist. Gerade die adäquate Belastung spielt bei Long-Covid-Betroffenen eine zentrale Rolle, um „Crashes“ zu vermeiden, die durch Überbelastung ausgelöst werden können. Sicherheit bieten hier die Übungsleitenden sowie die betreuenden Ärzt*innen im ärztlich verordneten Rehabilitationssport.
„Die Chancen und Möglichkeiten, die der ärztlich verordnete Rehabilitationssport bietet, sind noch nicht ausreichend bekannt. Das sorgt für eine Lücke zwischen der stationären und der ambulanten Rehabilitation. Gerade für Long-Covid-Betroffene ist eine langfristige Begleitung wichtig – und genau das bietet der Rehabilitationssport", sagt Benedikt Ewald.
Weitere Informationen finden Sie sowohl auf der Seite des BMGs (BMG-Initiative Long COVID) als auch auf der DBS-Homepage (DBS | Sportentwicklung | Long COVID).