Aktuelles aus dem Bereich Sportentwicklung
Brustkrebsmonat Oktober – Bewegung als wichtiger Baustein der Prävention und Nachsorge
Vorsorge ist immer besser als Nachsorge! Doch auch bereits an Krebs erkrankte Menschen können mit Bewegung und körperlicher Aktivität aktiv etwas tun. Im Brustkrebsmonat Oktober möchte der DBS auf den Rehabilitationssport in der Krebsnachsorge aufmerksam machen und neue Infomaterialien für Betroffene und Übungsleiter*innen vorstellen.
Während früher die Meinung bestand, dass für Krebspatient*innen körperliche Ruhe für die Genesung besonders wichtig wäre, sind heute die positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität in der Prävention, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen nachgewiesen. Doch was nützen wissenschaftliche Erkenntnisse, wenn sie nicht in die Öffentlichkeit getragen werden? Der Oktober steht international daher ganz im Zeichen des Brustkrebses – der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen. Ziel ist es, auf die Wichtigkeit von Prävention und Früherkennung hinzuweisen und die Solidarität mit den Betroffenen auszudrücken.
Jährlich erkranken in Deutschland nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts rund 70.550 Frauen und 740 Männer an Brustkrebs. Dabei ist die Zahl der Brustkrebserkrankungen nach aktuellen Erhebungen weltweit steigend. Die genauen Ursachen von Brustkrebs sind in den meisten Fällen nicht geklärt. Jedoch konnten durch wissenschaftliche Untersuchungen einige Risikofaktoren ausgemacht werden, die die Entstehung begünstigen. Dazu gehören beispielsweise Übergewicht, Bewegungsmangel, der übermäßige Konsum von Tabak und Alkohol sowie eine familiäre Vorbelastung.
Klar ist: Vorsorge ist immer besser als Nachsorge. Denn je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser und schonender kann dieser meist behandelt werden. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, kann durch Bewegung sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung reduziert werden. Doch auch bereits an Krebs erkrankte Menschen können aktiv etwas tun. Denn durch Bewegung und körperliche Aktivität lassen sich einige Nebenwirkungen der Erkrankung bzw. der Behandlung mindern oder ganz vermeiden.
Besonders geeignet in der Nachsorge ist der Rehabilitationssport. In speziellen Gruppen für Brustkrebsbetroffene, die ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen eingehen, können sich die Betroffenen austauschen und gemeinsam nach vorne schauen. „Durch seinen ganzheitlichen Ansatz erzielt der ärztlich verordnete Rehabilitationssport nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf psychischer und psychosozialer Ebene positive Effekte für Krebsbetroffene. „Das gemeinsame Üben in festen Gruppen fördert unter anderem den Erfahrungsaustausch und kann somit auch die Verarbeitung der Erkrankung unterstützen“, erklärt Katrin Kunert, Vizepräsidentin für Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport des DBS. Neben den spezifischen Brustkrebsgruppen werden auch gemischte Krebssportgruppen angeboten.
Der Deutsche Behindertensportverband engagiert sich schon viele Jahre für eine Verbesserung der Angebotsstruktur und der Qualität der Bewegungsangebote für Krebsbetroffene. In zahlreichen Fortbildungen zum Thema Sport in der Krebsnachsorge können sich Übungsleiter*innen ganz gezielt auf die Bedürfnisse der Betroffenen vorbereiten, bekommen wichtiges Hintergrundwissen zu der Erkrankung und wertvolle Tipps für die Sportpraxis. Zudem hält der DBS für Betroffene, Übungsleiter*innen und Interessierte verschiedene Informationsmaterialien, wie die Broschüre „Rehabilitationssport in der Krebsnachsorge“ sowie einen Informations-Flyer bereit.
Im Rahmen des Brustkrebsmonats werden noch weitere Materialien veröffentlicht, wie z.B. ein Merkblatt zum Thema Brustkrebs, welches Übungsleiter*innen in kürzester Zeit eine Übersicht über die Erkrankung und die wichtigsten Hinweise für den Rehabilitationssport gibt sowie Tipps für die Sportpraxis.
„Es ist nie zu spät für einen Lebenswandel. Umso wichtiger ist es, dass immer mehr Betroffene den Weg in den Rehabilitationssport finden und die Angebote der Sportvereine nachhaltig verbessert und ausgeweitet werden“, bekräftigt Katrin Kunert und ergänzt: „Dafür werden wir uns auch abseits des Brustkrebsmonats Oktober weiterhin einsetzen.“