Aktuelles vom Sitzvolleyball im Deutschen Behindertensportverband
Sitzvolleyball: Gemeinsame WM-Vorbereitung mit der Ukraine
Die deutsche Sitzvolleyball-Nationalmannschaft hat wenige Tage vor der Abreise zur Weltmeisterschaft nach Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) die Auswahl aus der Ukraine in Empfang genommen. Es wurden letzte Trainingseinheiten und -spiele durchgeführt bevor geschlossen die Reise zur WM angetreten wird. Möglich gemacht wurde die gemeinsame Vorbereitung durch den Soforthilfefonds „Sportler*innen helfen Sportler*innen“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Deutschen Sporthilfe.
Anfang Juni erreichte Sitzvolleyball-Bundestrainer Michael Merten die Anfrage eines ukrainischen Sitzvolleyballers, ob das Team aus der Ukraine die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Sarajevo in Deutschland durchführen könnte. Aufgrund des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine fehlt es sowohl an finanziellen Mitteln, aber auch an der Infrastruktur, sich im heimischen Land auf den sportlichen Höhepunkt des Jahres vorzubereiten. Dank der unmittelbaren und unbürokratischen Soforthilfe des Fonds „Sportler*innen helfen Sportler*innen“ und einer Spende von 5.000€ wurde schnell die Grundlage für die Realisation dieses Projekts geschaffen. „Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, ein befreundetes Nationalteam in einer sehr schweren Situation zu unterstützen und haben noch dazu einen starken Vorbereitungspartner auf dem Weg zur WM“, sagte Merten zur gemeinsamen Vorbereitung in Leverkusen.
In Deutschland angekommen wurde die neun Spieler und ihre beiden Trainer zunächst in Koblenz begrüßt, wo sie u.a. mit einigen deutschen Vereins- und Nationalspielern aus der Region trainierten. Nach dem viertägigen Trainingslager beim Behinderten- und Rehabilitationssport-Verband Rheinland-Pfalz und einem Testspiel gegen eine Rheinland-Pfalz-Auswahl reiste das Team aus der Ukraine weiter nach Leverkusen, um dort die Vorbereitung mit dem deutschen WM-Kader fortzusetzen. Dort standen erneut Trainingseinheiten und Testspiele auf dem Plan, aber auch gemeinsame Besprechungen und die physiotherapeutische Betreuung aller Spieler. „Es war sehr schön, die Spieler und Trainer wiederzusehen. Das war ein gutes Ende unserer Vorbereitung mit letzten Testspielen auf hohem Niveau gegen die Ukrainer“, fasste Merten das Wochenende zusammen.
Am 1. November folgte auf das gemeinsame Trainingslager auch die gemeinsame Anreise nach Sarajevo, ehe am 4. November die WM beginnt. Beide Teams gehören zur erweiterten Weltspitze und blicken neben der Weltmeisterschaft bereits hoffnungsvoll in Richtung Paralympics 2024 in Paris, da die Vergabe der Startplätze für das Highlight in zwei Jahren in Bosnien und Herzegowina beginnt: Der Weltmeister qualifiziert sich direkt für Paris 2024.
Die Finanzierung der Wettkampfvorbereitung für die ukrainischen Sitzvolleyballer ist neben der Anschaffung von Ausrüstung eins der mittelfristigen Ziele der Spendenaktion „Sportler*innen helfen Sportler*innen“ des DOSB und der Deutsche Sporthilfe. Aber auch kurzfristige Projekte wie die Unterbringung von Geflüchteten und das Ankommen in den Vereinen spielen eine wichtige Rolle. Neben der Unterstützung der Strukturen des organisierten Sports in Deutschland dabei, sollen langfristig die Mittel des Fonds auch in den Wiederaufbau der Sportstätten und -strukturen in der Ukraine fließen. Hier gibt’s weitere Informationen zum Soforthilfefonds.
Zu den Unterstützer*innen der WM-Vorbereitung der Ukraine in Koblenz und Leverkusen gehören:
- Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
- DOSB Hauptstadtbüro (Lukas Wiese)
- Deutscher Behindertensportverband (DBS)
- Behinderten- und Rehabilitationssport-Verband Rheinland-Pfalz
- Sitzvolleyball-Nationalmannschaft der Herren inkl. Staff
- TSV Bayer 04 Leverkusen
- Brüderhaus in Koblenz
- Leoso Hotel in Leverkusen