Aktuelles vom Rudern
Para Ruder-WM: Zweimal Bronze und acht Paris-Tickets
Zwei Bronzemedaillen und acht Quotenplätze für die Paralympics in Paris 2024 sind die stolze Bilanz der deutschen Nationalmannschaft im Para Rudern bei der WM im serbischen Belgrad vor den abschließenden Wettbewerben am Sonntag. Für Edelmetall hat erneut der PR3 Mixed-Vierer mit Steuerfrau gesorgt. Susanne Lackner, Jan Helmich, Marc Lembeck, Kathrin Marchand und Steuerfrau Inga Thöne ruderten auf den dritten Platz hinter Großbritannien und den USA. Zudem gewann Paul Umbach Bronze in der nicht-paralympischen Bootsklasse PR2-Einer. Die Quotenplätze für die Spiele in einem Jahr sicherten neben dem Mixed-Vierer mit vier Slots noch Manuela Diening und Marcus Klemp im PR1-Einer der Damen und Herren sowie Hermine Krumbein und Valentin Luz bei ihrer WM-Premiere im PR3 Mix2x.
Wie schon bei den internationalen Titelkämpfen in diesem und im vergangenen Jahr hat der PR3 Mixed-Vierer mit Steuerfrau auch bei den Weltmeisterschaften den Sprung aufs Podium geschafft. Nach Silber bei der WM 2022 und der diesjährigen EM schaffte es das deutsche Quintett diesmal auf Rang drei. In einem Finale auf hohem Niveau legten alle Boote einen guten Start hin – und Deutschland war zunächst Vierter. Im Rennverlauf fand die deutsche Besetzung dann aber genau ihren Rhythmus und schob sich mit langen Schubschlägen an der 1000-Meter-Marke auf den dritten Platz vor, den sie bis zur Ziellinie halten konnte.
„Wir sind sehr gut ins Rennen gekommen, das Problem war, dass die anderen fünf Boote ebenso stark unterwegs waren. Bei 500 Meter lagen alle mehr oder weniger auf einer Höhe. Und dann muss man einfach sagen, dass die USA und Großbritannien ein bockstarkes Rennen gefahren sind. Wir freuen uns über die Bronzemedaille“, resümierte Marc Lembeck. Glücklich war auch Bootstrainer Ralf Müller: „Ich bin sehr zufrieden! Wir hatten am Morgen eine nicht ganz fitte Mannschaft, haben das Beste daraus gemacht und unseren Rennplan umgesetzt.“ Die USA brachte im Vergleich zu letztem Jahr einen sehr starken Vierer an den Start und fuhr sichtbar an den siegreichen Topfavoriten aus Großbritannien heran. „Das wird jetzt unsere Messlatte“, gab Müller eine Richtung für die nächsten Monate vor. Auch Marc Stallberg, Bundestrainer im Para Rudern, war vollumfänglich zufrieden: „Die Mannschaft hat das gut gemacht, ist drangeblieben und hat verdient Bronze gewonnen.“
In der nicht-paralympischen Bootsklasse PR2-Einer der Herren belohnte sich Paul Umbach mit der Bronzemedaille. Eigentlich hätte er im PR2-Mixed-Zweier mit Sylvia Pille-Steppat starten sollen, diese musste allerdings krankheitsbedingt absagen, weshalb Umbach noch kurz vor dem WM-Start umgemeldet wurde. Ebenfalls in einer nicht-paralympischen Bootsklasse waren die beiden WM-Neulinge Daniel Müller und Moritz Hagen unterwegs. Allerdings hatten sie im PR3-Zweier ohne Steuermann mit der Ukraine lediglich einen Konkurrenten. Diesem musste sich das Duo am Ende deutlich geschlagen geben – und verpasste die Goldmedaille. Silber wurde hinsichtlich der geringen Teilnehmerzahl nicht vergeben. Weitere Medaillenchancen haben in ihren Finalrennen am Sonntagmittag noch Manuela Diening und Marcus Klemp im PR1-Einer der Damen und Herren.
Das Ziel von mindestens drei Quotenplätzen für die Paralympics in Paris wurde bei der Para Ruder-WM in Belgrad von der deutschen Nationalmannschaft sogar übertroffen. Während bei den Spielen in Tokio vor zwei Jahren nur Marcus Klemp und Sylvia Pille-Steppat die deutschen Farben im Para Rudern vertraten, werden es bei den Paralympics in Paris 2024 mindestens vier deutsche Boote mit neun Athlet*innen sein.
Der PR3 Mixed-Vierer sicherte bereits am ersten Wettkampftag das Ticket für die Spiele durch den Sieg im Vorlauf. Auch beim PR1-Einer der Damen und Herren war Manuela Diening und Marcus Klemp das Ticket für Paris schon vor dem Finale nicht mehr zu nehmen. Klemp setzte sich in einem Feld aus 21 Booten durch. Über den Hoffnungslauf und das anschließende Halbfinale schaffte er es unter die besten Sechs und holte damit den Quotenplatz. Auch Diening gelangte über Platz zwei im Hoffnungslauf ins Finale und zum Quotenplatz.
Bei ihrer WM-Premiere im PR3 Mix2x holten Hermine Krumbein und Valentin Luz überraschend ebenfalls einen Quotenplatz für Paris. Über den Hoffnungslauf schaffte das neu zusammengestellte Duo den Einzug ins Finale. Dort lagen sie nach gutem Start zu Beginn sogar auf Medaillenkurs. Diese Schlagzahl konnten sie jedoch nicht bis zum Schluss durchhalten. Ein beherztes Rennen wurde schließlich mit Platz fünf und dem Quotenplatz belohnt.
Text: DRV & DBS