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Para Ruder-EM: Silber und Bronze für das deutsche Team
Licht und Schatten für die deutschen Para Ruder*innen bei den Europameisterschaften im slowenischen Bled: Für Licht haben vor allem die Bronzemedaille von Marcus Klemp im Herren-Einer (PR1) sowie die Silbermedaille des Mixed-Vierers (PR3) um Susanne Lackner, Jan Helmich, Marc Lembeck, Kathrin Marchand und Steuerfrau Inga Thöne gesorgt. Manuela Diening verpasste das Podium im Damen-Einer als Vierte.
Auf eine sehr gelungene Europameisterschaft blickt Marcus Klemp vom Olympischen Ruderclub Rostock. Im Platzierungsrennen hatte er zunächst den erhofften dritten Platz erreicht, danach war es das Bestreben des 40-Jährigen, diesen auch im Finale zu verteidigen: „Nach dem Vorlauf hatten wir uns die Medaille zum Ziel gesetzt. Ich bin sehr froh und glücklich, dass es geklappt hat“, sagte der Ruderer aus Ribnitz-Damgarten. Ähnlich groß war die Freude bei Bundestrainer Marc Stallberg: „Marcus hat seine guten Ergebnisse der letzten Jahre bestätigt. Er konnte die Angriffe seines israelischen Konkurrenten um Rang drei jederzeit abwehren.“
Dem Mixed-Vierer um Susanne Lackner (Mannheimer RV Amicitia), Jan Helmich (RC Hansa Dortmund), Marc Lembeck, Kathrin Marchand (beide RTHC Bayer Leverkusen) und Steuerfrau Inga Thöne (Ulmer RC Donau) gelang es ebenfalls, an die Leistungen und Erfolge des Vorjahres anzuknüpfen. Nach Bronze bei der Heim-EM 2022 in München ruderte das Team nun zum Vize-Europameistertitel. Sieger wurde Großbritannien, Frankreich verwiesen die Deutschen mit einer Zeit von 6:57,42 Minuten auf Rang drei. „Es war kein schönes Rennen, aber schnell. Wir waren alle super engagiert, jeder Schlag hat gesessen. Als wir an den Franzosen vorbei waren, war es ein Selbstläufer“, berichtete Schlagfrau Kathrin Marchand vom erfolgreichsten deutschen Boot in Bled. „Ein echt gutes Rennen. Die Mannschaft hat sich im Vergleich zum Vorlauf deutlich gesteigert“, resümierte Bundestrainer Marc Stallberg.
Manuela Diening hatte im Einer der Damen (PR1) mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Im Vorlauf landete die Athletin vom RV Münster hinter Birgit Skarstein (Norwegen) und der Israelin Moran Samuel, die lange geführt hatte, und verpasste den direkten Finaleinzug. „Manuela hatte technische Probleme mit dem vorgeschriebenen FISA-GPS-Sensor. Das hat unmittelbar vor dem Start für viel Unruhe gesorgt und das Rennen lief nicht optimal“, begründet Stallberg das Abschneiden. Im Hoffnungslauf sicherte sich die EM-Zweite des Vorjahres den vierten Platz und landete trotz einer Magen-Darm-Infektion im Finale. Dort erreichte die 30-Jährige erneut Rang vier: „Das war auch mein Ziel, weil die komplette Weltelite dabei war. Ich wollte vor der Ukrainerin bleiben und das habe ich geschafft“, erklärte Diening, die am Ende mehr als 26 Sekunden Vorsprung auf die angesprochene Kontrahentin hatte.
Der Mixed-Zweier (PR2) von Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC) und Paul Umbach (RC Nürtingen) wurde sowohl im Vor- als auch im Hoffnungslauf durch technische Probleme ausgebremst und verpasste das A-Finale. Im B-Finale zog das Duo dann gegenüber dem italienischen Boot allerdings deutlich den Kürzeren und beendete das Rennen auf Platz zwei. „Hier kam die Wahrheit auf den Tisch. Wir sind in dieser Bootsklasse noch nicht so weit, wie wir gedacht hatten und müssen noch hart an uns arbeiten“, analysierte Stallberg.
Nun startet das deutsche Team mit den Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaften in Belgrad (Serbien), die vom 3. September bis zum 10. September wieder parallel zu den Wettkämpfen der Ruder*innen ohne Behinderung stattfinden werden. Dort sollen im Optimalfall bereits die Tickets für die Paralympics in Paris 2024 gelöst werden. Als nächste Station steht ein Einladungsrennen im Rahmen des World Cups in Luzern vom 7. bis zum 9. Juli auf dem Programm.
Text: Moritz Jonas / DBS