Aktuelles von den Paralympics
Nolte riskiert - und verliert
2010 in Vancouver schrammte Monoskifahrer Thomas Nolte als Vierter in der Abfahrt hauchdünn am Treppchen vorbei. Bei den Paralympics in Sotschi landete der 29-Jährige zunächst erneut auf dem undankbaren vierten Platz – diesmal in seiner Paradedisziplin, dem Slalom – wurde aber anschließend disqualifiziert, da er im zweiten Lauf bei Tor 48 einfädelte. Zur Halbzeit hatte Nolte im Alpin Center in Rosa Khutor noch auf Platz sechs der Klasse der Sitzenden gelegen und riskierte im zweiten Lauf alles. „Ich bin übers Limit hinaus gefahren. Eine andere Chance hatte ich nicht, um noch auf das Treppchen zu kommen. Das Ergebnis ist sehr ärgerlich, aber ich kann mir nichts vorwerfen“, resümierte Nolte, der bis zu seinem Einfädler trotz eine Fehlers kurz nach dem Start ein tolles Rennen zeigte. Lob erhielt der Niedersachse von Bundestrainer Justus Wolf. „Ich bin sehr zufrieden mit Thomas. Er hat sich zum ersten Lauf deutlich gesteigert und auf der schweren Piste stark gekämpft. Mir ist es lieber, dass man angreift, auch wenn man dann einen Fehler macht.“
Während Franz Hanfstingl nach seiner Rippenverletzung noch zuschauen musste, und am Samstag im Riesenslalom nach Möglichkeit wieder an den Start gehen will, schied Georg Kreiter im ersten Durchgang aus. So kämpfte nur noch Nolte um die ersehnte Medaille, die er aber bereits am morgigen Freitag (ab 14 Uhr Ortszeit) ergattern kann. Vor dem Super-G liegt er in der Super Kombination auf Platz zwei. „Da werde ich wieder voll attackieren. Ich habe gezeigt, dass ich es kann“, betonte Nolte. Auch die deutschen Frauen sind auf Medaillenkurs. Anna Schaffelhuber und Anna-Lena Forster liegen nach dem Doppelsieg im Slalom auch in der Kombination auf den ersten beiden Plätzen, Andrea Rothfuss ist als Zweite ebenfalls aussichtsreich platziert.