Aktuelles von den Paralympics

Daniela Schulte trägt die deutsche Fahne

Die blinde Schwimmerin Daniela Schulte (PSC Berlin) wird die deutsche Paralympische Mannschaft am kommenden Mittwoch als Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier der XIV. Paralympischen Spiele in London ins Stadion führen.

„Wir haben uns für Daniela Schulte entschieden, weil sie auf eine sehr erfolgreiche und lange Karriere zurückblicken kann. Zudem ist sie eine sehr sympathische Athletin, die neben ihren erreichten Spitzenleistungen auch eine hohe soziale Verantwortung trägt und ihr Privatleben als zweifache Mutter und Ehefrau vorbildlich meistert“, sagt Chef de Mission, Dr. Karl Quade. Durch einen Gendefekt hat die gebürtige Berlinerin seit ihrem neunten Lebensjahr nach und nach ihr Augenlicht verloren und startet nun in der Klasse S11. „Ich bin total überrascht. Bei so vielen Spitzenathleten, die wir in der Mannschaft haben, habe ich nicht damit gerechnet, dass die Wahl auf mich fällt. Es ist das i-Tüpfelchen meiner Karriere und ich freue mich sehr auf den Abend, an dem ich stolz unsere Mannschaft anführen werde“, sagt Daniela Schulte.

Für die 30-jährige Behindertensportlerin sind es bereits die vierten Paralympischen Spiele an denen sie teilnimmt. In Atlanta 1996 gewann sie als jüngste Teilnehmerin mit 14 Jahren zwei Gold- und eine Silbermedaille, 2000 in Sydney und 2008 in Peking jeweils einmal Silber und einmal Bronze. Sie ist mehrfache Welt- und Europameisterin, hält 17 Weltrekorde. 2003 hatte die Berlinerin ihre Schwimmkarriere nach der Geburt ihrer Zwillinge bis Herbst 2007 auf Eis gelegt.

In London startet sie insgesamt sechs Mal: 50, 100 und 400 Meter Freistil, 100 Meter Rücken und Brust und 200 Meter Lagen. Ihr erstes Rennen bestreitet sie am 31. August um 11:00 Uhr über 100 Meter Freistil im Aquatic Center.