Aktuelles von den Paralympics

Bogenschützen scheiden unglücklich aus

Katharina Schett mit voller Konzentration

Die Bogenschützen Katharina Schett (BRS Gersweiler-Ottenhausen) und Matthias Alpers (SSV Tarmstedt) mussten am heutigen Samstag  ihre Zielgenauigkeit und Konzentrationsfähigkeit bei starker Konkurrenz in den Royal Artillery Barracks unter Beweis stellen. Die beiden Athleten lieferten sich einen spannenden Wettkampf bis zum letzten Pfeil, mussten sich jedoch am Ende mit viel Pech geschlagen geben.

Katharina Schett aus Saarbrücken kämpfte im Sechszehntelfinale der Einzelausscheidung in einem spannenden Kopf an Kopf Schießen mit ihrer Gegnerin Lee Ford (USA). In der Einzelentscheidung gelangt der Athlet in die nächste Runde, welcher drei Schießserien für sich entscheiden kann und damit als Erstes sechs Punkte erreicht.  Ist nach fünf Serien keine Entscheidung getroffen, findet das Shoot-off mit einem Entscheidungspfeil statt. Nach fünf Serien stand es zwischen Schett und Ford 5:5. Mit dem letzten und entscheidenden Pfeil im Shoot-off schoss die US Amerikanerin eine höhere Punktzahl und warf Schett somit aus dem Turnier. „Ich war während des Wettkampfes ziemlich aufgeregt und bin jetzt sehr enttäuscht, dass ich meine Leistung nicht in vollem Maße abrufen konnte“, sagte die Saarländerin. Die noch sehr junge Athletin muss den Wettkampf nun als wertvolle Erfahrung ansehen und die Enttäuschung zusammen mit ihrer nach London gereisten Familie verarbeiten.

Eine Runde weiter ins Achtelfinale kam der Bogenschütze Matthias Alpers. Durch ein Freilos zog er nach der Qualifikation direkt ins Viertelfinale ein. In einem knappen Duell musste sich der Niedersachse dem Russen Oleg Shestakov mit 4:6 Punkten geschlagen geben. Alpers resümierte: „Ich kann noch nicht so richtig realisieren, dass der Wettkampf für mich bereits zu Ende ist. Ich bin in sehr guter Form, die mich bis ins Finale bringen sollte. Leider habe ich während des Wettkampfes eine technische Einstellungsänderung an meinem Bogen zu spät vorgenommen, was mir letztendlich den Sieg gekostet hat.“ Bundestrainer Mathias Nagel ist trotz des frühen Ausscheidens stolz auf seine Bogenschützen: „Bei solchen knappen Entscheidungen geht mir einer ab. Ich stehe hinter dem Athleten und kann bis auf einige Zurufe nicht eingreifen, da bin ich voller Spannung und Nervosität. Meine Schützlinge haben jedoch bis zum letzten Moment gekämpft und alles gegeben. Die Favoriten und weltbesten Bogenschützen sind bereits ausgeschieden, in dem K.O.-System kann alles passieren.“

Die vier Athletinnen und Athleten des deutschen Bogensport-Teams sind nicht mehr im Turnier, werden in den nächsten Tagen jedoch die Wettkämpfe ihrer Gegner anschauen und trotz Enttäuschungen die Atmosphäre der Paralympics weiterhin genießen.