Aktuelles von den Paralympics
Biathleten und Längläufer eingelebt
Die deutsche Paralympische Mannschaft ist angekommen. Im Nordic-Haus, nur einen Steinwurf vom Laura Nordic Cross Country Center entfernt, haben sich die Biathleten und Skilangläufer häuslich eingerichtet. „Es ist alles Top, gerade für die Rollstuhlfahrer ist alles optimal“, sagte die deutsche Medaillenhoffnung Andrea Eskau. Biathlontraining war für das deutsche Team um Bundestrainer Ralf Rombach am Mittwoch angesagt.
Früh aufstehen hieß es deshalb für das Serviceteam der deutschen Paralympic-Mannschaft am ersten Trainingstag in Sotschi. Bereits um 8 Uhr ging es in die Waxboxen, um im Laura Nordic Cross-Center die Skier zu präparieren. Schnee gibt es vor Ort in rund 1.500 Metern Meereshöhe noch genügend. Doch dieser war nach dem Regen und den milden Temperaturen der letzten Tage enorm weich. Und zudem lugte am späten Vormittag noch die Sonne durch die Wolken hindurch, sorgte diese für frühsommerliche Temperaturen. Schwerstarbeit war also angesagt beim ersten Eingewöhnen auf den Saisonhöhepunkt für die sechs nordischen Athleten. „Es ist unglaublich sulzig, die Stöcke gehen bis zu 15 Zentimeter in den Schnee“, erklärt Martin Fleig (RIG Freiburg) nach dem gut einstündigen Kraftakt.
Den Wecker hatte sich Anja Wickert für 8 Uhr gestellt. Doch den Weckdienst an diesem frühen Mittwoch übernahm überraschend die Welt Anti Doping Agentur (WADA). „Es hat geklingelt und dann standen die Kontrolleure schon in der Türe“, berichtet die Sitzskifahrerin vom MTV Stuttgart. Wie die 22-jährige Schwäbin wurden auch weitere DBS-Athleten an diesem frühen Morgen von der Inspektion kontrolliert. „Das ist schon in Ordnung“, denn Wickert steht für sauberen Sport. Die Dopingkontrolle beim DBS-Team war eine der über 400 angekündigten Kontrollen während der Paralympics.
Mit sichtlich viel Spaß legte Andrea Eskau ihre Trainingseinheiten zurück: „Ich finde es toll, dass ich immer wieder wechseln kann“, freut sich Andrea Eskau auf Paralympics. Mit dabei um die Mittagszeit an der Strecke auch Verbandspräsident Friedhelm Julius Beucher und Vize Ludger Elling. Am Samstag beginnen die Winterspiele für die deutsche Medaillenhoffnung mit dem Biathlonwettkampf über die Kurzdistanz von sechs Kilometern. „Eine Goldmedaille bei den Paralympics hätte ich sehr gerne“, sagt die 42-jährige. In Appolda in Thüringen geboren und beruflich in Bergheim im Rheinland angesiedelt, startet Andrea Eskau für den USC Magdeburg.
Sowohl Eskau, wie auch die anderen Athletinnen und Athleten nehmen die politischen Geschehnisse in der Ukraine zur Kenntnis. Die Sportler aus dem Krisenstaat sind in Sotschi im Training mit dabei und auf frönen ihrem Sport. „Ich versuche mich hier einfach auf den Sport zu konzentrieren“, erklärt die dreifache Goldmedaillen-Gewinnerin bei Sommerspielen, „denn die Chance auf die Paralympics gibt es in meinem Alter nicht mehr so oft“.