Aktuelles von den Paralympics
Dramatik pur im Aquatic Centre bei Tanja Gröpper
Bei den Schwimmentscheidungen im Aquatic Centre konnten die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer heute keine Medaillen erschwimmen. Dramatik pur bei Tanja Gröpper, die in Führung liegend eine Spastik hatte und keine Luft mehr bekam. 17 Hundertstel fehlt
Sebastian Iwanow (Kaiserslautern) holte im ersten Finale des heutigen Tages den undankbaren vierten Platz über 50m Freistil in der Startklasse S6. Er steigerte sich im Vergleich zum Vorlauf um knapp 4 Zehntel, verpasste das Podium nur um 78 Hundertstel. Sein zweites Gold holte der Chinese Qing Xu wiederum in neuer Weltrekordzeit von 28,57 min. Silber ging an den Kubaner Lorenzo Perez Escalona (30,04 min), Bronze an den Chinesen Tao Zheng (30,06 min).
Noch knapper war es bei Tanja Gröpper (Düsseldorf). Sie verpasste die Bronzemedaille über 50m Freistil in der Startklasse S6 um ganze 17 Hundertstel. Vor ihr platziert die zweimalige Goldmedaillengewinnerin Eleanor Simmonds aus Großbritannien, die nach 36,11 min anschlug. Gröpper schwamm in 36,28 min ein gutes Rennen, lag lange in Führung, verpasste aber mit dem letzten Zug das Podium. Bundestrainerin Ute Schinkitz: "Tanja hatte vor dem Ziel eine Spastik, sie hat dann keine Luft mehr bekommen. Das ist einfach nur traurig, denn sie lag so gut." Es siegte die Niederländerin Mirjam de Koning-Peper in 34,77. Sie stellte mit dieser Zeit den Weltrekord ein. Das dritte Silber bei diesen Spielen holte sich US-Girl Victoria Arlen in 35,32 min.
Christiane Reppe (Berlin) hatte im Vorlauf über 400m Freistil der Startklasse S9 die sechstschnellste Zeit abgeliefert. Auf der ersten Streckenhälfte ging sie sehr engagiert an, lag lange auf dem vierten Platz. Im Finale steigerte sie sich auf den fünften Platz in 4:53,93 min um knapp 1,5 Sekunden zum Vorlauf. Eine Klasse für sich war in dieser Disziplin die Südafrikanerin Natalie du Toit, die in 4:30,18 min gewann. Silber ging an die Britin Stephanie Millward in 4:40,01 min, Bronze an die Australierin Ellie Cole in 4:42,87 min. Natalie Du Toit widmete diesen Sieg an Cathy Doyle: "Sie war Präsidentin von CGA (Central Gauteng Aquatics). Sie starb vor wenigen Monaten, sollte eigentlich heute hier sein. Ich habe ihr soviel zu verdanken in meinem Leben, dass ich den Sieg ihr und ihrer Familie widme."
Der 23-jährige Lucas Ludwig (Berlin) schwamm über 100 Rücken in der Startklasse S10 auf den sechsten Rang in 1:02,05 min in neuer persönlicher Bestzeit. Er steigerte sich um knapp 9 Zehntel im Vergleich zum Vorlauf heute morgen und zeigte ein starkes Rennen. Gold holte in neuer Weltrekordzeit von 1:00,01 min Justin Zook, der damit die Schallmauer von einer Minute nur denkbar knapp verfehlte. Silber ging an den Brasilianer Andre Brasil in 1:00,11 min, der damit auch unter seinem alten Weltrekord von 1:00,55 min blieb. Bronze erreichte der Kanadier Benoit Huit in 1:00,73 min.
Tobias Pollap (Hattingen) ging über 50m Freistil in der Startklasse S7 mit der schnellsten Reaktionszeit aus den Blöcken. Er führte auf den ersten Metern das Feld an, verbesserte seine Vorlaufzeit um mehr als eine Sekunde. Im Ziel reichte es für den achten Platz bei diesem schnellen Rennen. Gold holte sich Lantz Lamback (USA) mit einem neuen paralympischen Rekord von 27,84 Sekunden. Silber ging an den Chinesen Shiyun Pan (28,09 Sekunden), der den Vorlaufschnellsten Matthew Walker aus Großbritannien auf den Bronzerang (28,59 Sekunden) verwies.
Kirsten Bruhn (Neumünster) und Verena Schott (Berlin), die beide schon jeweils eine Silbermedaille bei den Paralympics in London gewinnen konnten, standen heute im 50m Freistil Finale der Startklasse S7. Kirsten Bruhn holte in 34,24 Sekunden den fünften Platz, Verena Schott kam in 36,46 Sekunden auf dem achten Platz ein. Gold holte hier mit einem neuen Weltrekord die Australierin Jacqueline Freney in 32,63 Sekunden. Über Silber freute sich die USA mit Cortney Jordan in 33,18 Sekunden, Bronze ging an die Ukrainerin Ani Palian in 33,30 Sekunden. Bundestrainerin Ute Schinkitz: "Kirsten ist diese Zeit seit 2 Jahren nicht mehr geschwommen, das gibt ihr Selbstvertrauen für die kommenden Rennen!"