Aktuelles aus dem Behindertensport

Weltsportministerkonferenz mit positivem Ergebnis

Dr. Karl Quade, Willi Lemke (Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport), Friedhelm Julius Beucher

Die Weltkonferenz der Sportminister ist am Donnerstag mit der Veröffentlichung der "Berliner Erklärung" zu Ende gegangen. Dieser Maßnahmenkatalog sieht insbesondere vor, gemeinsam gegen Doping und Wettmanipulation vorzugehen und auch kleineren Ländern zu ermöglichen, sportliche Großereignisse auszurichten. Zudem sprachen sich die rund 500 Vertreter aus über 130 Ländern, darunter allein 50 Sportminister, für das Grundrecht des Zugangs zum Sport für alle aus. Für den Deutschen Behindertensportverband nahmen Präsident Friedhelm Julius Beucher und Dr. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport teil.

Die Bedrohung der Integrität des globalen Phänomens Sports durch international organisiertes Verbrechen, durch Doping, Manipulation und Korruption sei ein weltweites Problem, dem man nur gemeinsam begegnen könne, heißt es im Abschlussdokument. Das Dokument mahnt auch mehr Transparenz in Bewerbungsverfahren für Großereignisse wie Olympische Spiele und deren Ausrichtung an. Dabei sollten alle Bereiche des Sports vom Schulsport über den Breitensport bis zum Spitzensport in die Planung miteinbezogen werden. Es fordert dazu  auf, wissenschaftliche Erkenntnisse und Good-practice-Beispiele für Sport und Schulsport auszutauschen  und die Bemühungen zu verstärken, bereits existierende internationale Verabredungen und Instrumente wie die "Konvention gegen Doping im Sport" der UNESCO in die Praxis umzusetzen
 
Beim Thema "Zugang zum Sport als grundlegendes Recht für alle" soll vor allem die Teilhabe von Mädchen und Frauen gestärkt werden. Zudem hebt die "Berliner Erklärung" die Bedeutung von "Aufklärung, Bildung und Medien beim Sporttreiben  von Menschen mit einer Behinderung" hervor. Zur Einstimmung auf dieses Thema wurde in Berlin unter der Teilnahme von Kirsten Bruhn, DBS-Schwimmerin und mehrfache Paralympics-Siegerin, der Film "Gold - Du kannst mehr als Du denkst" gezeigt. Er handelt von den Lebensgeschichten und sportlichen Leistungen dreier Spitzenathleten mit Behinderung.

Seit 1976 werden Weltsportministerkonferenzen von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) in unregelmäßigen Intervallen durchgeführt. Die letzte MINEPS-Konferenz fand 2004 in Athen statt. Für die Organisation der Berliner Konferenz war das Bundesministerium des Innern verantwortlich. Unterstützt wurde das BMI hierbei durch den Weltrat für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung, dessen Geschäftsführender Direktor Detlef Dumon vorab von der UNESCO und dem BMI zum Generalsekretär sowohl des Programm- als auch des Organisationskomitees ernannt worden war.
 
Für diese fünfte MINEPS hatte der Zwischenstaatliche Ausschuss für Leibeserziehung und Sport (CIGEPS) der UNESCO Themen eingegrenzt, die in drei Kommissionen diskutiert wurden:
 

  • Zugang zum Sport als grundlegendes Recht für alle,
  • Förderung von Investitionen in Programme für Sport und Leibeserziehung und
  • Wahrung der Integrität des Sports.

Ziele der Konferenzen sind die Bestandsaufnahme der weltweiten Entwicklungen im Sport und die Formulierung strategischer Ziele zu aktuellen Themen der internationalen Sportpolitik, basierend auf der Internationalen Charta für Leibeserziehung und Sport und anderen Grundsatztexten des internationalen Sports.
 
Quelle: DOSB, Ergänzungen: DBS-Pressestelle